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Klimawandel und Energiekrise erzwingen die rasche Abkehr von fossilen Energieträgern, erschweren jedoch zugleich Investitionen in nachhaltige digitale Technologien. Finanzierungsexperten von Siemens zeigen Wege aus dem Dilemma.
Deutschland hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 soll der Ausstoß von Treibhausgasen mindestens 65 Prozent unter dem Wert von 1990 liegen. Voraussetzung dafür ist die Einführung nachhaltiger Technologien auf breiter Basis, um Industrien und Städte im Sinne eines besseren Klimaschutzes zu transformieren. Für Unternehmen wie für die öffentliche Hand besteht also Handlungsdruck, den explodierende Energiepreise als Folge von Russlands Krieg gegen die Ukraine zusätzlich verstärken.
Dabei geht es längst nicht nur um energieintensive Industrien, sondern um die komplette Infrastruktur. Denn bis zu 15 Prozent des CO2-Ausstoßes verursachen gewerbliche Gebäude – und zwar nicht beim Bau, sondern im laufenden Betrieb. In Zeiten der Industrie 4.0 sind also auch digitale Technologien gefragt, die Immobilien in smarte Gebäude umwandeln und so deren Energiebedarf reduzieren.
Das Problem: Hohe Energiekosten und die drohende Rezession erschweren die nötigen Investitionen. Denn die Bindung von Kapital erscheint angesichts schrumpfender Rücklagen riskant, zugleich gehen Banken bei der Kreditvergabe restriktiver vor als noch vor einem Jahr. „Es gibt durchaus Akteure, die momentan Investitionen für intelligente Infrastrukturen, Automatisierung oder Digitalisierung aufgrund solcher finanziellen Beschränkungen aufschieben“, berichtet Klaus Meyer. Als Leiter des Commercial-Finance-Geschäfts bei Siemens Financial Services (SFS) in Deutschland kennt er jedoch Wege, wie die Finanzierung entsprechender Projekte trotzdem gelingen kann.
Denn der spezialisierte Finanzierungsarm des Technologiekonzerns Siemens bietet intelligente Alternativen zum klassischen Bankdarlehen – ob es um eine Fertigungsstraße, Gebäudetechnik oder eine komplette Anlage zur grünen Wasserstoffproduktion geht. Ein Beispiel sind erfolgsbezogene Vereinbarungen: Bei einer solchen Pay-for-Outcome-Finanzierung sind die Zahlungen für das Bereitstellen neuer Maschinen abhängig von den Energie- und damit Kosten-Einsparungen, die sie in der Fertigungsstraße bringen.
Servicebasierte Finanzierungslösungen in Verbindung mit Energieeinsparungen stellen eine weitere Möglichkeit dar: Kunden schließen einen Vertrag, der die Bereitstellung und Wartung einer individuell angepassten Lösung für energieeffizientes Gebäudemanagement beinhaltet. Die Hardware wird nicht angeschafft, sondern ist dabei in einer höheren Servicegebühr enthalten – die wiederum durch zum Teil garantierte Einsparungen kompensiert wird. „In Summe profitiert das Unternehmen ab Tag eins von einer Kostenersparnis“, erklärt Finanzierungsexperte Meyer. Rechne man den steigenden CO2-Preis ein, werde sich das Modell für Kunden in Zukunft sogar noch mehr lohnen.
Bei beiden Varianten erhalten Kunden ohne hohe Einstiegsinvestition eine technische Lösung, um zeitnah effizienter wirtschaften zu können. Im Falle des Servicevertrages tragen sie zudem kein Risiko für eventuelle Reparaturen, Ersatz oder Versicherung der technischen Anlagen. Weitere Vorteile: Finanzierungen von Anlagen durch die Siemens Financial Services entlasten den eigenen Kreditrahmen. In Abhängigkeit von den anzuwendenden Bilanzierungsregelungen erscheinen sie als sogenannte bilanzneutrale Finanzierungslösung sogar überhaupt nicht in der Bilanz des Kunden, so Meyer.
Dass Siemens Financial Services auch völlig neue Wege zur Realisierung von Dekarbonisierungs-Projekten geht, zeigt das Beispiel einer Anlage zur grünen Wasserstofferzeugung, die im September im fränkischen Wunsiedel in Betrieb gegangen ist. Sie bezieht ihren Strom aus Wind- und Solarenergie, das produzierte Gas kommt als Ersatz für fossile Energieträger im Bereich Mobilität, aber auch in der Stahlproduktion oder Chemieindustrie zum Einsatz.
Gemeinsam mit der Umweltbank Nürnberg als externem Kreditgeber stellte SFS eine der ersten regresslosen Finanzierungen für ein solches Projekt auf die Beine. Das bedeutet: Die Trägergesellschaft haftet allein mit der finanzierten Anlage für den Kredit, eine Haftung der Gesellschafter ist ausgeschlossen. Veronika Bienert, CEO von Siemens Financial Services, freut sich, dass ihr Unternehmen die wirtschaftliche Machbarkeit dieses Finanzierungsmodells unter Beweis stellen konnte.
„Zukunftsweisende Projekte brauchen eine solide Finanzierungsbasis“, betont sie. Um diese sicherzustellen, hat SFS sich zudem gleich selbst als Investor an dem Projekt beteiligt. „Als Finanzierungsexperten von Siemens kombinieren wir ein tiefes Verständnis von Schlüsseltechnologien mit jahrelanger Finanzexpertise und können so den Weg für neue Technologien und Branchen ebnen", konstatiert Bienert.
Diese Kombination aus technischem Know-how und Finanzexpertise führt auch in anderen Bereichen zu maßgeschneiderten Finanzierungsmodellen. Denn anders als ein klassisches Finanzierungsinstitut könne Siemens Financial Services beispielsweise eingesetzte Hardware und Einsparpotentiale besser einschätzen, erläutert Meyer.
Das Angebot der Finanzierungsexperten trifft auf einen wachsenden Bedarf sowohl bei großen Unternehmen als auch im Mittelstand, wie Meyer beobachtet. Er ist überzeugt, auch künftig einen Wachstumsmarkt zu bearbeiten: „Die politische Zielsetzung, in Deutschland und in Europa CO2-neutral zu werden, wird die Nachfrage nach unseren Finanzierungslösungen weiter antreiben.“
Um das Wachstum zusätzlich anzukurbeln, ist der Finanzierer stets auf der Suche nach neuen Lösungen, die sich zur Finanzierung von Zukunftstechnologien eignen. „Es braucht aber auch den Mut der Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereits bestehenden Lösungen schnell zum Einsatz zu bringen“, so Meyer. Denn neue EU-Regeln schaffen Transparenz über die ökologische Nachhaltigkeit unternehmerischer Aktivitäten und machen sie so zu einem Wettbewerbsfaktor – ein Wettbewerb, für den Siemens-Kunden gut gerüstet sind. Mit innovativen Finanzierungslösungen können Investitionen in Nachhaltigkeit gelingen. Das ist gut für die Umwelt und spart Kosten.