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Die ungleichmäßige Erholung von der Pandemie, Inflationsprobleme aufgrund unterbrochener Lieferketten, die Klimakrise, die stetig voranschreitende Digitalisierung: Die Zeiten sind unsicher und herausfordernd. Teams brauchen daher jetzt mehr denn je eine authentische Führung. Sie brauchen eine Person, die ihnen zeigt, warum ihre Arbeit Sinn macht – und sie brauchen mehr als zuvor zwischenmenschliche Kontakte zu ihren Kolleg:innen, aber auch zu ihren Vorgesetzen.
Haben Sie schon vom „Großen Rücktritt“ gehört? Dabei handelt es sich um ein Phänomen, bei dem zig Millionen Arbeitnehmer:innen – vor allem in den USA, aber auch anderswo – ihren Rücktritt verkünden. Sie verlassen den Arbeitsmarkt oder verlassen zumindest traditionelle Arbeitsplätze auf der Suche nach etwas Besserem. Auch eine Umfrage von McKinsey zeigt: Mitarbeitende sehnen sich nach Investitionen in den Menschen und sie wünschen sich einen erneuerten und überarbeiteten Sinn für ihre Arbeit. Sie wollen soziale und zwischenmenschliche Kontakte zu ihren Kolleg:innen und Chefs. Sie wollen ein Gefühl der gemeinsamen Identität spüren. Sicherlich wollen sie auch eine gute Bezahlung, Sozialleistungen und Vergünstigungen, aber darüber hinaus wollen sie sich von ihren Organisationen und Manager:innen wertgeschätzt fühlen.
So gaben in der Umfrage 51 Prozent der Mitarbeitenden, die ihren Arbeitsplatz in den letzten sechs Monaten verlassen haben, an, dass sie dies getan haben, weil ihnen das Zugehörigkeitsgefühl fehlte.
46 Prozent nannten als Grund, dass sie sich wünschen, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die einander vertrauen und füreinander sorgen. Gerade durch die Pandemie wurde offenbar vielen bewusst, dass sie mehr Sinn in ihrem Leben wollen – im Privaten aber auch im Beruf. Für Vorgesetzte, die ihre Mitarbeiter:innen halten wollen, heißt das: Sie sollten fair bezahlen, gute Sozialleistungen und gerne auch Extras bieten. Vor allem aber sollten sie ihren Teams echte Wertschätzung entgegenbringen und dafür sorgen, dass diese sich dem Unternehmen wirklich zugehörig fühlen. Der Schlüssel dazu ist eine authentische Führung. Doch was steckt genau dahinter?
Vorab: Jede Führungskraft sollte sich im Klaren darüber sein, dass es Situationen gibt, in denen es nicht auf das persönliche Harmoniebedürfnis ankommt, beispielsweise in Kündigungsgesprächen. Hier hat man eine Rolle zu spielen und eine Entscheidung zu treffen. Wer in derartigen Situationen zu soft auftritt, ist in seiner Rolle als Führungskraft auf dem falschen Weg und nicht authentisch.
Offenheit, Ehrlichkeit, Konsequenz, Aufrichtigkeit, Transparenz und Wertschätzung sind Werte, mit denen authentische Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen. Eine Führungskraft, die sich selbst gegenüber ehrlich ist, kennt ihre eigenen Stärken und Schwächen. Authentisch zu sein, heißt auch, die eigenen Schattenseiten nicht krampfhaft zu vertuschen. Und es geht auch nicht darum, sich selbst als authentisch zu erleben, denn andere sollten dies ebenso empfinden. Authentische Führungskräfte verfolgen ihre Werte konsequent. Wer umkippt oder sich wie eine Fahne im Wind dreht, sobald er Nachteile oder unangenehme Konsequenzen befürchtet, handelt nicht authentisch.
Authentische Führungskräfte drücken ihre Gedanken und Gefühle aus. Sie vermitteln dadurch Glaubwürdigkeit und erzeugen Vertrauen, wodurch eine positive Beziehung zwischen Vorgesetztem und Mitarbeitenden entsteht. Klare Kommunikation schafft Transparenz, beugt Missverständnissen vor und ist Grundvoraussetzung für einen guten Umgang miteinander. Daneben ist Wertschätzung wohl eine der größten Motivationen für Mitarbeitende. Echte Anteilnahme und Fürsorge durch die Führungskraft wirken zudem ermutigend. Authentisches Führungsverhalten bietet Orientierung in unsicheren Zeiten und ist damit auch ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg.
IESE-Podcast „This is Real Leadership“ mit Ibukun Awosika
Ibukun Awosika hat zahlreiche Titel und Auszeichnungen. Sie ist unter anderem die ehemalige Vorsitzende der First Bank of Nigeria, Autorin mehrerer Bücher, darunter „The Girl Entrepreneur“, Stipendiatin der African Leadership Initiative und des Aspen Global Leadership Network sowie Gewinnerin des Forbes Chairperson of the Year Award im Jahr 2020.
In der neuen Folge von „This is Real Leadership“ trifft sie auf Moderator Adam Burns und Marta Elvira, IESE-Professorin für strategisches Management und Management von Menschen in Organisationen. Die beiden sprachen mit Ibukun Awosika unter anderem über den Satz „Bring dein ganzes Ich zur Arbeit“ – und darüber, was authentische Führung bedeutet.
Doch wie schafft man es – wie Awosika – so unfassbar authentisch zu sein? „Sie müssen zu einem Punkt der Selbstverwirklichung und des Selbstverständnisses gelangen, der es Ihnen ermöglicht, zu definieren, was Ihnen wichtig ist und wofür Sie bereit sind zu kämpfen. Und wenn man einmal an diesem Punkt angelangt ist, hat man das Gefühl, dass man es vor allem sich selbst schuldig ist, dafür zu sorgen, dass die Dinge, die man für wichtig und wertvoll hält, auch die Dinge sind, die man sich vornimmt. Dann bin ich diesen Weg gegangen, ohne zu schwanken, und habe in vielerlei Hinsicht die Gesellschaft um mich herum dazu gebracht, meinen Weg zu akzeptieren. Und mit der Zeit fühlten sich auch andere von dieser Unabhängigkeit des Geistes und der Werte angezogen“, erklärt die Autorin. Dabei ist es für Ibukun Awosika besonders wichtig, klar zu kommunizieren und authentisch zu handeln: „Ich denke, dass Kommunikation ein sehr wirkungsvolles Instrument ist. Kommunikation und das Setzen von Beispielen. Worte sind billig. Jede:r kann alles sagen. Aber Taten sind härter.“
Und so hat die Powerfrau bereits bei Bewerbungsgesprächen wichtige Aspekte genau im Blick: „Es gibt zwei Dinge, die man bei der Einstellung von Mitarbeitenden berücksichtigen sollte: Natürlich ihre Fähigkeiten, aber auch den Charakter und ihre Werte. Natürlich werden Sie am Ende einige Leute einstellen, die dann doch nicht wirklich zu Ihnen passen, die Sie dann versuchen, schnell wieder loszuwerden, wenn Sie können. Es gibt auch einige Leute, die fast neutral kommen, und von den Vorbildern innerhalb der Organisation beeinflusst werden. Sie werden auf diese Weise geformt und verändern ihre Weltanschauung. Eine Organisation ist also in vielerlei Hinsicht selbst ein Tier des Einflusses. Sie kann die Menschen, die in ihr arbeiten, formen und prägen.“
Manager:innen sollten sich immer fragen, inwieweit sie in der Lage sind, eine Rolle zu spielen. Beispielsweise mit den Fragen: Wie authentisch will ich sein? Wie viel will ich wirklich von mir preisgeben? Will ich mich als optimistische Führungskraft präsentieren? Bin ich überhaupt bereit, über meinen Schatten zu springen und in dieser Rolle meine Mitarbeitenden zu motivieren? Aber auch Fragen nach den eigenen Werten und der eigenen Mission müssen hinterfragt werden. Führungskräfte sollten in den inneren Dialog mit sich selbst gehen, denn ohne die Antworten auf diese Fragen zu kennen, werden sie nicht authentisch führen können. Die IESE Business School hilft Ihnen dabei.
Wahre Führung entsteht durch gemeinsames Wissen und einen offenen Geist. Das General Management Programm der IESE Business School ist erfrischend frei von Wirtschaftsjargon, aber vollgepackt mit erstaunlichen Einsichten und nützlichen Strategien. Das ist der Grund, warum das IESE an der Spitze steht.
Über IESE Business School
IESE Business School ist eine der besten der Welt, weil sie echte Führung versteht. Echte Führung ist herausfordernd und lohnend zugleich - sie ist menschlich. Es geht darum, Menschen zu helfen, gemeinsam auf größere Ziele hinzuarbeiten und sich dabei selbst zu verbessern. Es geht darum, Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu wissen, dass selbst kleine Entscheidungen große Auswirkungen haben können. Es geht darum, von den Besten zu lernen und die Demut zu haben, jeden Tag etwas Neues zu lernen.
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Wenn Führung menschlich ist, ist sie echt.