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Führungskräfte müssen ständig Entscheidungen treffen. Manchmal in Sekundenschnelle – ohne groß darüber nachdenken zu können. Manchmal bleibt aber auch genug Zeit, um die Fakten genau abzuwägen. Und dann gibt es da auch noch die schweren Entscheidungen, für die es keine offensichtliche Lösung oder auch Antwort gibt. Sie sind unbequem, da sie oft mit schlechten Nachrichten verbunden sind. Besonders das Personalmanagement ist ein Bereich, in dem oft schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen. Wir zeigen, wie Führungskräfte diese meistern.
„Aus meiner eigenen Erfahrung im Umgang mit vielen Führungskräften denke ich, dass es oft eine Versuchung gibt, schwierige Entscheidungen zu verzögern oder aufzuschieben oder zu vermeiden, weil wir lieber gefallen wollen, als schlechte Nachrichten zu überbringen“, erklärt Sebastian Reiche, Professor für Personalmanagement in Unternehmen an der IESE Business School. Klar ist: Schwierige Entscheidungen im Arbeitskontext sind oft besonders heikel, weil sie andere Menschen betreffen. Für Führungskräfte kann es daher sehr schwierig sein, eine Entscheidung zu finden – vor allem, wenn man weiß, dass sie sich negativ auf die eigenen Teammitglieder oder die anderen Mitarbeitenden auswirken kann.
Wer soll befördert werden?
Welche Teammitglieder bleiben trotz Umstrukturierung und wen sollten Sie entlassen?
Wer bekommt eine Gehaltserhöhung erhalten, wenn es nur ein begrenztes Budget gibt?
Welche Maßnahmen zur Kostensenkung werden Sie einführen und wen trifft es?
Wie gehen Sie mit Konflikten zwischen Teammitgliedern um?
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Wie Sie mit schwierigen Entscheidungen umgehen, sagt viel über Sie als Führungskraft aus. Ihre Teammitglieder und Mitarbeitenden achten dabei nicht nur auf die Ergebnisse Ihrer Entscheidungen, sondern auch auf den Entscheidungsprozess. Und hier hat IESE-Professor Sebastian Reiche, der auch Teil der neuesten Folge des IESE-Podcasts „This is Real Leadership“ ist, ein Beispiel aus der Praxis parat: „Wenn ich Manager:innen frage, wann sie jemanden entlassen würden, sagen viele: Freitagnachmittag. Sie begründen das unter anderem damit, dass man so etwas vor dem Wochenende erledigen kann. Aber aus der Perspektive der Person, die entlassen wird, kann man natürlich nicht viel soziale Unterstützung bieten, wenn man dies an einem Freitagnachmittag mitteilt. Es ist schwierig, mit der Person ein Folgegespräch über die nächsten Schritte zu führen. Und an einem zweitägigen Wochenende kann viel passieren, ohne dass man jemanden, der schon lange im Unternehmen ist, emotional unterstützen kann.“ Gleichzeitig stellt Reiche klar, das das natürlich nicht heißt, dass man eine schwierige Entscheidung nicht durchziehen sollte. Es bedeutet nur, dass man sich sehr genau überlegen muss, wie und in welchem Kontext man diese trifft.
Schwere Entscheidungen zu treffen, gehört also zum Alltag als Führungskraft dazu – und Sie können sich sicher sein, dass Sie nicht immer die richtige Entscheidung treffen werden. Herausragende Führungskräfte jedoch wägen sorgfältig alle Fakten und möglichen Ergebnisse ab. Sie berücksichtigen unterschiedliche Perspektiven und überlegen, wie sich ihre Entscheidung auf alle Beteiligten auswirkt. Mit analytischem Denken und Empathie versuchen sie anschließend, ihre Entscheidung auf faire und strategische Art und Weise zu treffen. Sobald sie eine Entscheidung getroffen haben, kommunizieren sie klar und transparent, wie und warum sie zu ihrer Entscheidung gekommen sind, was die Konsequenzen sind und wie und wann die Entscheidung umgesetzt wird. Und sie übernehmen die volle Verantwortung – ganz egal, was passiert. Nur so haben Sie die Chance, Vertrauen aufzubauen, psychologische Sicherheit für Ihr Team zu schaffen und echte Führungsqualitäten zu beweisen.
Tipp 1: Beziehen Sie unterschiedliche Perspektiven in Ihre Entscheidung ein.
Tipp 2: Identifizieren Sie die möglichen Ergebnisse und beleuchten Sie die Vor- und Nachteile.
Tipp 3: Setzen Sie sich eine Frist für Ihre schwere Entscheidung.
Tipp 4: Vertrauen Sie auf Ihr eigenes Urteilsvermögen und hören Sie auf, es anderen immer recht machen zu wollen.
Tipp 5: Kommunizieren Sie Ihre Entscheidung klar und einfühlsam, erläutern Sie die Gründe und skizzieren Sie die nächsten Schritte klar und deutlich.
IESE-Podcast „This is Real Leadership“ mit CEO Arjen Schouten
Arjen Schouten war im Jahr 2000 Mitbegründer von Rituals, dem Einzelhandelsunternehmen für Haushalts- und Körperkosmetik. In seiner Rolle als Chief Operating Officer hat er Rituals in 20 Jahren von null auf über 10.000 Mitarbeiter:innen, 1.000 Filialen und 1 Milliarde Dollar Umsatz wachsen lassen. 2020 hat er das Unternehmen verkauft und zusammen mit seiner Frau Eliane unter anderem die ShareAndWonder Foundation gegründet, um wohltätige Projekte in Ostafrika zu unterstützen. In der neuesten Folge des IESE-Podcasts „This is Real Leadership“ spricht er unter anderem über seinen Ausstieg bei Rituals – was ebenfalls eine schwierige Entscheidung war.
Und so erklärt Schouten: „Es gab damals eine Art Führungsstreit zwischen den Mitbegründern. Wir waren fünf Leute. Es waren einfach zu viele Kapitäne auf dem Boot. Und wir mussten auch entscheiden, wie es nach den ersten 10 Jahren weitergehen sollte. Zu diesem Zeitpunkt musste ich mich selbst betrachten und entscheiden, wie es weitergehen sollte. Ich beschloss, dem Unternehmen treu zu bleiben, und auch der Idee, nur einen Kapitän auf dem Schiff zu haben. Am Ende mussten wir einen der Mitbegründer aufkaufen, mit all den Frustrationen und negativen Auswirkungen und auch finanziellen Komplikationen, die das mit sich bringt. Wir waren es auch unseren Teams schuldig, ganz klar zu sagen, wie wir das Unternehmen führen würden.“ Dabei hat der Rituals-Mitbegründer stets seine Mitarbeitenden im Blick: „Wenn man in der Wirtschaft tätig ist und eine Führungsposition innehat, verlangen die Teams, mit denen man zusammenarbeitet, Klarheit und Orientierung. Und alles, was dem im Wege steht, macht es ihnen schwerer, zu arbeiten. Vor allem, wenn sie spüren, dass es unterschiedliche Signale aus dem Führungsteam gibt.“
Während Arjen Schouten den Standpunkt vertritt, dass Führungskräfte stets mit gutem Beispiel vorangehen und an vorderster Front stehen sollten, ist es für ihn dabei genauso wichtig, zu seinen Fehlern zu stehen: „Wenn etwas schief geht, sollte man es nicht verstecken. Gehen Sie offen damit um. Und erklären Sie den Leuten, dass Sie einen Fehler gemacht haben. Es ist in Ordnung, einen Fehler zu machen. Und es ist auch in Ordnung, wenn die Menschen um Sie herum einen Fehler machen.“
Erfahren Sie jetzt mehr über die schwierigen Entscheidungen von Arjen Schouten und lernen Sie den Unternehmer, der extrem fit ist, Rad fährt und für Ironman-ähnliche Wettbewerbe trainiert, auch von einer ganz persönlichen Seite kennen. Außerdem erfahren Sie, wie man aus schwierigen Entscheidungen eine Win-Win-Situation machen kann.
Schwierige Entscheidungen sind unvermeidbar. Um die Unternehmensziele zu erreichen und eine Kultur zu schaffen, die auf Vertrauen, Transparenz und Verantwortung basiert, sind daher selbstbewusste und kompetente Führungskräfte unerlässlich. Erfahren Sie, wie Sie selbst schwierige Entscheidungen entschlossen und gewissenhaft treffen. Werden Sie selbst zu einer herausragenden Führungspersönlichkeit – mit IESE Business School.
Wahre Führung entsteht durch gemeinsames Wissen und einen offenen Geist. Das General Management Programm der IESE Business School in München ist erfrischend frei von Wirtschaftsjargon, aber vollgepackt mit erstaunlichen Einsichten und nützlichen Strategien. Das ist der Grund, warum das IESE an der Spitze steht.
IESE Business School ist eine der besten der Welt, weil sie echte Führung versteht. Echte Führung ist herausfordernd und lohnend zugleich - sie ist menschlich. Es geht darum, Menschen zu helfen, gemeinsam auf größere Ziele hinzuarbeiten und sich dabei selbst zu verbessern. Es geht darum, Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu wissen, dass selbst kleine Entscheidungen große Auswirkungen haben können. Es geht darum, von den Besten zu lernen und die Demut zu haben, jeden Tag etwas Neues zu lernen.
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Wenn Führung menschlich ist, ist sie echt.