Menü
Anzeige - Sämtliche Inhalte dieser Seite sind ein Angebot des Anzeigenpartners. Für den Inhalt ist der Anzeigenpartner verantwortlich.
Responsible AI

„KI-Nutzung darf kein Glücksspiel sein“

Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet Chancen, die Unternehmen nicht verpassen sollten, mahnt Infosys-Deutschlandchefin Andrea Hendrickx. Besonders in Agentic AI sieht sie großes Potenzial – bei umsichtigem Einsatz.

Juli 2025


 

Andrea Hendrickx ist Country Head Infosys Germany und Executive Board Member der Infosys Germany Holding GmbH.

Foto: Infosys 

Infosys unterstützt Firmen weltweit bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz. Wie viel Hilfe brauchen deutsche Unternehmen?
Es gibt hierzulande durchaus AI-first-Firmen, zum Beispiel aus der Energiebranche, dem Automotive-Bereich oder dem Finanzsektor, die Budgets bereitstellen, gezielt investieren und international agieren. Gleichzeitig herrscht bei zahlreichen kleineren Betrieben noch Zurückhaltung.

Woran liegt das?
Es fehlt vor allem an Ressourcen. Mittelständische Unternehmen können sich in der Regel keine spezialisierte KI-Einheit mit Juristen, Sicherheits- und Compliance-Fachleuten leisten, wie sie in international aufgestellten Konzernen zu finden ist. Kleine und mittlere Unternehmen verfügen zumeist nur über eine kleine IT-Abteilung, die neue Aufgaben rund um die KI-Nutzung nicht alleine stemmen kann.

Viele KMU fragen sich in der Folge, was ihnen KI wirklich bringen kann. Sind sie zu skeptisch?
Dieses Zögern führt dazu, dass sich die Schere zwischen Mittelständlern und global aufgestellten Unternehmen weiter öffnet. Letztere haben längst eigene KI-Strukturen aufgebaut, treiben das Thema konsequent voran und sichern sich so einen Wettbewerbsvorteil.

Sie sind Deutschlandchefin eines indischen Unternehmens. Wie unterscheidet sich der Blick auf KI in beiden Ländern?
Es liegt uns hierzulande wohl eher im Blut, bei neuen Technologien und Projekten unsere Aufmerksamkeit oft zuerst auf Risiken und Gefahren zu richten, um dann in einem zweiten Schritt zu schauen, was dennoch machbar ist. Indische Kolleginnen und Kollegen hingegen fokussieren zunächst auf die sich auftuenden Möglichkeiten, um dann entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Grundsätzlich haben beide Herangehensweisen ihre Berechtigung. Risiken gilt es ernst zu nehmen – reine Schwarzmalerei führt jedoch nicht weiter. Bei einer derart faszinierenden Technologie wie KI gilt das erst recht.

Was sind aus Ihrer Sicht die vielversprechendsten KI-Anwendungen?
Besonders spannend ist das Konzept der Agentic AI: spezialisierte KI-Modelle, die gemeinsam Aufgaben lösen. Sie agieren wie ein Orchester, das von einer übergeordneten KI geleitet wird – dem Dirigenten.

Wie sieht das in der Praxis aus?
Gehen wir davon aus, wir wollen die Lebensmittel im Kühlschrank besser organisieren. Der erste Agent macht Fotos vom Innenraum – er weiß, wann der richtige Moment dafür ist und wann ein Foto scharf ist. Der zweite Agent analysiert diese Aufnahmen. Da es um Lebensmittel geht, muss er nichts über Elefanten und Giraffen wissen, aber alles über Eier, Salat, Äpfel und Möhren. Durch diese Fokussierung bleiben die Modelle klein und effizient. Ein dritter Agent ist auf Rezepte spezialisiert, ein vierter auf Nährwertangaben. Die koordinierende KI beantwortet schließlich Fragen wie: Was befindet sich im Kühlschrank? Was lässt sich damit kochen? Wie viele Kalorien hat das? Dieses Prinzip lässt sich problemlos auf Unternehmensprozesse übertragen: im Einkauf, bei Verträgen, im Service. Es ist skalierbar, schnell und kosteneffizient – auch für Mittelständler.

Wie gehen Sie mit Befürchtungen um, dass dadurch Arbeitsplätze wegfallen oder Unternehmen die Kontrolle über ihre Prozesse verlieren könnten?
Künstliche Intelligenz hat tatsächlich das Potenzial, menschliche Arbeitskraft zu ersetzen. Ich sehe darin jedoch eher eine Chance. Denn angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels müssen wir Lösungen finden, die dort Prozesse übernehmen, wo Menschen fehlen. Agentic AI kann hier wertvolle Dienste leisten. Was den möglichen Kontrollverlust betrifft: Dieses Risiko lässt sich durch die richtigen Schutzmaßnahmen beherrschen. Richtig eingesetzt, kann KI sogar die Kontrolle verbessern. Daten werden schneller und verlässlicher ausgewertet, Vorhersagen werden genauer, Unternehmen werden bessere Entscheidungen treffen können.

Welche Mechanismen sind das?
Bei Infosys setzen wir auf unser S3-Modell: Scan, Shield, Steer. Wir analysieren also KI-Risiken, mögliche Schwachstellen und rechtliche Verpflichtungen. Auf dieser Grundlage entwickeln wir Leitplanken für den sicheren, fairen und rechtskonformen Einsatz von KI. Dazu gehören spezielle AI-Systeme und Schutzalgorithmen, die problematisches Verhalten der KI oder ihrer Nutzer erkennen. Diese Responsible-AI-Guardrails sind als Open-Source-Angebot öffentlich zugänglich, gemeinsam mit Regierungsorganisationen und Universitäten arbeiten wir an ihrer stetigen Verbesserung.
Zudem bringen wir unsere Expertise ein, um Standards aktiv mitzugestalten. Infosys hat die Europäische Union (EU) bei der Entwicklung ihres AI-Act beraten und kooperiert mit der UNESCO bei der Förderung ethischer Prinzipien in der KI-Nutzung. Gemeinsam mit der International Organization for Standardization (ISO) haben wir zudem die KI-Norm ISO 42.001 entwickelt. KI-Anbieter, die sich nach dieser Norm zertifizieren lassen, belegen damit den verantwortungsvollen Einsatz der Technologie.

Gehört zum verantwortungsvollen KI-Einsatz auch der Schutz sensibler Unternehmensdaten?
Unbedingt. Alle unsere Lösungen erfüllen den strengen europäischen Datenschutzstandard – und das nicht nur in Europa, sondern weltweit an allen unseren Standorten.

Was ist neben Sicherheit der entscheidende Hebel, damit KI verlässlich ist?
Unser AI-Toolkit schützt vor verzerrten Ergebnissen und Halluzinationen. Zudem schafft es Transparenz, weil es nachvollziehbar macht, wie die Künstliche Intelligenz zu ihren Ergebnissen gelangt. KI-Nutzung darf kein Glücksspiel sein – schon gar nicht, wenn es um kritische Daten und wichtige Entscheidungen geht.

Ein Blick in die Zukunft: Welche Rolle spielt KI in fünf Jahren in Deutschland?
Ich erwarte, dass sich Enterprise-KI auch im Mittelstand stärker etabliert, weil der Druck steigt, nicht den Anschluss zu verlieren. Allerdings kann nicht jedes Unternehmen eigene Sicherheits-, Compliance- und Ethikkompetenz aufbauen. Deshalb braucht es Partner wie Infosys. Wer mit uns arbeitet, weiß: Unsere Lösungen sind nicht nur skalierbar, sondern garantieren auch einen verantwortungsvollen und zuverlässigen KI-Einsatz.

Weitere Informationen zum Infosys-Angebot rund um Responsible AI finden Sie hier.

Infosys

ist ein IT-Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen mit Sitz in Bengaluru (Indien). Es unterstützt Firmen weltweit bei Digitalisierung, Cloud- und KI-Projekten, unter anderem mit dem KI-Lösungsset „Topaz“ und einem Fokus auf verantwortungsvolle KI („Responsible AI“). In Deutschland zählt Infosys Konzerne wie Daimler oder Siemens zu seinen Kunden. Infosys beschäftigt mehr als 320.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 50 Ländern. Der Umsatz lag zuletzt bei über 19 Milliarden US-Dollar.

Artikel teilen