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Deutschland auf dem Weg zum Wasserstoffland

Die Industrie legt vor – jetzt ist die Politik gefragt

Wasserstoff soll eine tragende Säule der Energiewende werden. Darüber herrscht in Politik und Wirtschaft weitgehend Einigkeit. Während die öffentliche Debatte jedoch noch um Genehmigungsverfahren und Förderprogramme kreist, schaffen Industrieunternehmen längst Fakten. Die ersten Bagger sind unterwegs, Pipelines werden zu Wasserstofftrassen umgewidmet, erste Lieferverträge abgeschlossen und Importe vorbereitet. Die Branche ist in Vorleistung gegangen, doch ohne politische Unterstützung wird der ambitionierte Hochlauf stocken.

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Die Wirtschaftsallianz Hydrogen Germany bringt führende Akteure der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette zusammen. Ihr Ziel ist klar: Deutschland zum Wasserstoffland machen. Die Mitglieder sind überzeugt, dass der Wandel keine Vision mehr ist, sondern konkrete Realität wird – sofern die politischen Rahmenbedingungen zügig angepasst werden. Projekte und Investitionen sind gestartet, die nötige Infrastruktur nimmt Form an. Doch je schneller bürokratische Hürden abgebaut werden, desto rascher kann die Skalierung gelingen.

Industrie und Energiewirtschaft zeigen Entschlossenheit

Schon heute werden Pipelines auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet, Speicherprojekte vorangetrieben und Partnerschaften mit internationalen Lieferländern wie Norwegen, Nordafrika oder dem Nahen Osten geschlossen. Unternehmen wie Uniper, SEFE, OGE oder Energie Südbayern haben Investitionen in Milliardenhöhe angestoßen – und setzen damit ein klares Signal: Die Infrastruktur wächst, auch wenn noch nicht alle politischen Fragen abschließend geklärt sind.

Dazu zählt auch der Aufbau einer Lieferkette. Der Import von Wasserstoff ist ein zentrales Element. Über die be­ste­hen­den und ge­plan­ten LNG-Ter­mi­nals an den Küs­ten können künf­tig was­ser­stoff­ba­sier­te Ener­gie­trä­ger wie Am­mo­ni­ak per Schiff im­por­tiert werden, um den steigenden Bedarf zu decken. Gleichzeitig entstehen in Deutschland erste großtechnische Elektrolyseure, die perspektivisch einen Teil unseres Wasserstoffbedarfs decken werden.

Warum Wasserstoff mehr als nur eine Option ist

Wasserstoff schließt mehrere Lücken zugleich: Er dient als Speicher für erneuerbare Energien, ist Grundstoff für die Industrie und ermöglicht klimaneutrale Mobilität im Schwerlast- und Flugverkehr. Auch die Wärmeversorgung kann mit Wasserstoff dekarbonisiert werden. Angesichts des Ziels, bis 2045 klimaneutral zu sein, ist der Energieträger alternativlos.

In der Übergangsphase bleibt technologische Offenheit entscheidend. Grüner Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen ist das langfristige Ziel. Doch auch blauer oder türkiser Wasserstoff aus Erdgas oder Pyrolyseverfahren helfen, den Markt schneller hochzufahren, die Versorgung zu sichern und Skaleneffekte zu erzielen. Unternehmen sprechen sich daher für einen pragmatischen Mix aus.

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Hydrogen Germany: Breiter Schulterschluss für die Energiewende

Die Wirtschaftsallianz Hydrogen Germany bündelt nicht nur die Interessen großer Energieversorger, sondern auch Netzbetreiber, Industrieunternehmen, Stadtwerke und Branchenverbände. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Deutschland zum Wasserstoffland zu machen. Mit dabei sind Organisationen wie DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und Hydrogen Europe.

Die Besonderheit: Die Allianz verbindet Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Von der Erzeugung über Transport und Speicherung bis hin zur Nutzung im industriellen Maßstab oder in kommunalen Anwendungen ist die gesamte Kette vertreten. Gerade diese Breite macht die Initiative so wirksam, denn sie sorgt für eine branchenübergreifende Sichtweise – entscheidend in einer Transformation, die viele Sektoren gleichermaßen betrifft.

Deutschland steht an einem entscheidenden Punkt: Die Transformation zur Klimaneutralität und die Sicherung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit müssen zusammen gedacht werden. Wasserstoff ist dabei kein optionaler Baustein – er ist eine Notwendigkeit. Damit der Wasserstoffhochlauf gelingen kann, benötigen wir klare Rahmenbedingungen.
Susanne Thöle, Director Hydrogen bei Uniper

Politische Unterstützung ist zwingend erforderlich

Trotz des Engagements der Wirtschaft bleibt die Unterstützung der Politik unerlässlich. Die Allianz sieht insbesondere drei Handlungsfelder, die jetzt entschlossen angegangen werden müssen:

1) Erhöhung des Wasserstoffangebots durch mehr Pragmatismus

Um den Hochlauf des Wasserstoffmarkts zu beschleunigen, braucht es pragmatische Rahmenbedingungen. Dazu gehören unbürokratische EU-Vorgaben für die Erzeugung von grünem Wasserstoff sowie die Möglichkeit, in der Übergangsphase auch blauen Wasserstoff zu erzeugen, zu importieren und flexibel zu nutzen.

2) Wirksame Instrumente für den Anschub der Wasserstoffnachfrage

Nur wenn sich ein verlässlicher Markt entwickelt, wird Wasserstoff zur tragenden Säule der Energiewende. Dafür braucht es eine ambitionierte Umsetzung der RED III, gezielte Fördermaßnahmen für Wasserstoffanwender sowie eine konsequente Umsetzung der Wasserstoffstrategien von Bund und Ländern.

3) Deutschland als Wasserstoffdrehscheibe etablieren

Deutschland muss zum zentralen Knotenpunkt einer europäischen Wasserstoffwirtschaft werden. Dazu sind schnellere Genehmigungsverfahren mithilfe eines ambitionierten Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes nötig. Das EU-Gasmarktpaket sollte zügig in nationales Recht übertragen werden. Parallel dazu braucht es den zügigen Aufbau einer europäischen Infrastruktur und eines einheitlichen Bilanzierungssystems – mit dem Ziel, einen liquiden Wasserstoffmarkt zu schaffen und Investitionssicherheit zu gewährleisten.

Das Wasserstoff-Kernnetz: Rückgrat einer neuen Energieinfrastruktur

Das geplante Wasserstoff-Kernnetz soll Produzenten, Speicher und Verbraucher bundesweit und grenzüberschreitend verknüpfen. Es bildet die Basis für die Versorgung von Großindustrien wie Chemie und Stahl sowie für die Anbindung kommunaler Energieversorger. Auch europäische Importkorridore sind Teil des Plans, um eine sichere, diversifizierte Versorgung zu garantieren.

Bereits jetzt sind regionale Projekte in der Umsetzung: In Nordrhein-Westfalen entstehen erste Pipelines, im Norden wird an Verbindungen zu Importhäfen gearbeitet. Die Industrie steht bereit – die Herausforderung liegt nun darin, den regulatorischen Rahmen anzupassen und Investitionsentscheidungen abzusichern.

 

Entdecken Sie die Projekte von Hydrogen Germany

 

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Kommunale Energieversorger: Schlüssel für die letzte Meile

Neben den großen Infrastrukturbauten dürfen die Stadtwerke und regionalen Anbieter nicht aus dem Blick geraten. Sie bringen den Wasserstoff auf die sogenannte „letzte Meile“ – also direkt zu den Endverbrauchern. Ob in kommunalen Heizkraftwerken, Gewerbegebieten oder Wohnquartieren: Ohne ihre Verteilnetze bleibt der Energieträger ungenutzt.

Frankfurt etwa setzt auf ein H2-ready-Kraftwerk als Leuchtturmprojekt für die Zukunftsfähigkeit kommunaler Versorgung. Auch in anderen Städten laufen vergleichbare Vorhaben, die zeigen: Die Energiewende findet vor Ort statt – und die Kommunen spielen dabei eine zentrale Rolle.

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Deutschland als europäische Wasserstoffdrehscheibe

Wasserstoff wird auch international gehandelt werden müssen, um den Bedarf zu decken. Deutschland plant, über Häfen wie Wilhelmshaven oder Rotterdam Importe aus Norwegen, Nordafrika und dem Nahen Osten zu beziehen. Entscheidend ist hierbei, europäische Standards für Zertifizierung und Bilanzierung zu schaffen, damit ein einheitlicher Markt entsteht.

Die Allianz Hydrogen Germany drängt auf eine zügige Umsetzung des EU-Gasmarktpakets, das die Grundlage für den europäischen Wasserstoffhandel bildet. Nur so können Skaleneffekte genutzt und die Versorgungssicherheit erhöht werden.

Deutschland hat die Ingenieurskunst, die industrielle Stärke und das politische Momentum, um den Wasserstoffhochlauf jetzt entschlossen voranzutreiben.
Dr. Hans Dieter Hermes, EVP Hydrogen & Clean Energies von SEFE

Impulse für Wirtschaft und Beschäftigung

Die Transformation zum Wasserstoffland bringt nicht nur ökologische, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Chancen. Schon heute entstehen neue Jobs in Industrie, Anlagenbau, Logistik und IT. Forschungsinstitutionen und Start-ups treiben Innovationen voran, während deutsche Ingenieurskunst weltweit gefragt ist.

Besonders für den Mittelstand eröffnen sich neue Märkte – von der Produktion spezialisierter Komponenten über Beratungsdienstleistungen bis hin zu digitalen Lösungen für die Infrastruktursteuerung. Deutschland hat die Chance, sich als Technologieanbieter für den weltweiten Wasserstoffmarkt zu etablieren.

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Fazit: Deutschland ist bereit – jetzt braucht es Rückenwind aus der Politik

Die Transformation zum Wasserstoffland ist keine Zukunftsvision mehr, sie findet bereits statt. Unternehmen investieren, Infrastrukturen werden geschaffen, internationale Partnerschaften geschlossen. Die Industrie hat geliefert – doch ohne klare politische Leitplanken bleibt der Fortschritt punktuell.

Deutschland hat die Chance, als Wasserstoffdrehscheibe Europas eine Schlüsselrolle einzunehmen. Dafür müssen Bürokratie abgebaut, Marktanreize geschaffen und Infrastrukturprojekte entschlossen vorangetrieben werden. Gelingt dies, entsteht nicht nur eine sichere, nachhaltige Energieversorgung, sondern auch ein neuer Wirtschaftszweig, der Wohlstand und Beschäftigung in Deutschland sichert.

 

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