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Digitalhafen Dortmund

Florierendes Ökosystem für digitale Innovationen

Wo früher vor allem Produkte der Schwerindustrie verladen wurden, siedeln heute Vordenker der digitalen Transformation. Die Entwicklung des Dortmunder Hafenquartiers Speicherstraße zeigt, warum die Stadt den Titel „Innovationshauptstadt Europas“ trägt.

Morgens 7.40 Uhr im Dortmunder Hafen: Die „MS Santa Monika“ dümpelt unter dem Balkon des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik (ISST). Während hier Forscherinnen und Forscher innovative Lösungen auf den Feldern Informationstechnik und Datenmanagement entwickeln, werden gegenüber Stahl-Coils verladen. So ist es auch kein Zufall, dass als erster Gast der Geschäftsführer eines Stahlunternehmens an Bord der „Santa Monica“ geht. Ihm folgen Dutzende weitere Gäste, darunter Forscher, IT-Spezialisten und Start-ups. Sie freuen sich darauf, in wenigen Minuten über digitale Trends in Forschung, Industrie und Produktion zu diskutieren.

„Water Networking“ nennt sich dieser Austausch. Er ist eine von 160 Veranstaltungen der jährlichen „Digitalen Woche Dortmund“ (diwodo). Organisiert von der Wirtschaftsförderung Dortmund, nutzen bis zu 10.000 Teilnehmende die hier angebotenen Workshops, Vorträge, Podiumsdiskussionen und Hackathons, um sich der Digitalisierung zu nähern. Die Themen reichen von Künstlicher Intelligenz (KI) und Blockchain über digitale Geschäftsmodelle bis hin zu IT-Sicherheit und nachhaltiger Digitalisierung. Im Fokus steht dabei immer, Unternehmen, Institutionen, Organisationen und die Zivilgesellschaft zusammenzubringen.

Die „Santa Monika“ hat abgelegt und gleitet durch den Dortmunder Hafen. Dort hat sich in den vergangenen Jahren viel getan: Der einstige Wasserbahnhof der Montanindustrie entwickelt sich immer mehr zum Digitalhafen, zu einem urbanen Gründungs- und Wissensquartier mit digitalem Schwerpunkt. Sowohl Start-ups als auch etablierte Unternehmen finden hier Möglichkeiten des Austauschs und der Zusammenarbeit. Bis zu 4.000 neue Arbeitsplätze sollen durch neue Kooperationen entstehen. „Die dynamische Start-up-Szene und die Ansiedlung führender Technologieunternehmen schaffen ein florierendes Ökosystem für digitale Innovationen“, sagt Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund.

Sie begleitet die Gäste an Bord der „Santa Monika“, die inzwischen auf Höhe der Speicherstraße durchs Wasser fährt, gewissermaßen die Lebensader des neuen Hafenquartiers. Hier hat sich unter anderem die Akademie für Theater und Digitalität angesiedelt, eine weltweit einzigartige Einrichtung, die Kunst mit digitaler Forschung kombiniert. Diese Verbindung von Kultur, Wissenschaft und Technologie hebt Dortmund von anderen Städten ab und stärkt seine Position als Zentrum für digitale Innovation.

Zu den Themen, die beim Water Networking erörtert werden, gehört natürlich auch die in diesem Jahr erstmalig ausgerichtete AI24, eine internationale Konferenz rund um das Thema KI. Ausgerichtet wurde sie vom Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz, einem von sechs nationalen Spitzenzentren für KI. Es strebt an, Deutschlands und Europas Position als Spitzenstandort für KI-Forschung, -Lehre und Technologietransfer zu stärken. Das Lamarr-Institut fußt auf dem innovativen Zusammenschluss der vier führenden KI-Forschungsinstitutionen TU Dortmund und Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund, Universität Bonn sowie dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) in Sankt Augustin. Gemeinsam arbeiten sie an der nächsten Generation menschenzentrierter Künstlicher Intelligenz, die ressourceneffizient und zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen ist. 

Fraunhofer-Institut Dortmund

„Dortmund steht wie keine andere Stadt für einen erfolgreichen Strukturwandel“, sagt Prof. Dr. Jakob Rehof, Direktor des Lamarr-Instituts am Standort der TU Dortmund. „Am Lamarr-Institut begleiten wir diese Entwicklung aktiv mit und sind führend in der Erforschung Künstlicher Intelligenz für die Anwendung in Industrie und Wirtschaft. Unser Ziel: Leistungsstarke KI-Technologien, die im Einklang mit ethischen Standards vertrauenswürdig sind.“

Die Fahrt der „Santa Monika“ neigt sich ihrem Ende zu. Die Gäste an Bord konnten sich einen Eindruck verschaffen, warum Dortmund als bislang einzige deutsche Stadt von der Europäischen Kommission mit dem iCapital Award als „Innovationshauptstadt Europas“ ausgezeichnet worden ist. „Durch die enge Verzahnung von Wissenschaft, Wirtschaft und Innovationsförderung hat sich Dortmund zu einem technologischen Zentrum mit hoher digitaler Expertise entwickelt“, sagt Heike Marzen. „So ist es schon immer in Dortmund gewesen und das macht diese Stadt aus: starke Netzwerke und ein Austausch auf Augenhöhe.“

Das Lamarr-Institut am Wissenschaftsstandort Dortmund

Das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz ist eines von sechs nationalen Spitzenzentren für KI. Es profitiert von seiner Einbettung in das Dortmunder Innovationsnetzwerk, das sich durch zukunftsorientierte Grundlagenforschung und Anwendung Künstlicher Intelligenz auszeichnet. Dadurch wird nicht nur der Wissensaustausch gefördert, sondern auch der Technologietransfer, um praktische Lösungen für aktuelle Herausforderungen und innovative Projekte zu schaffen​. Ein Alleinstellungsmerkmal ist hierbei die enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern und anderen nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen.

So kooperiert das Lamarr-Institut bereits seit 2022 mit dem Technologiekonzern Wilo, einem der weltweit führenden Premiumhersteller von Pumpen und Pumpensystemen mit Hauptsitz in Dortmund. Gemeinsam arbeiten die Teams an der Optimierung von Produktfunktionen und Geschäftsprozessen, etwa durch die KI-gestützte, vorausschauende Wartung von Wasserpumpen durch kostengünstige, nachrüstbare Sensor-Hardware. Weitere wissenschaftliche Durchbrüche in der Zusammenarbeit mit Anwendungsexpertinnen und -experten gelangen in der Behandlung von Schlafapnoe sowie der Visualisierung der Milchstraße durch Neutrino-Daten - letzteres wurde sogar in der Begründung des Physik-Nobelpreises 2024 aufgegriffen

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