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INDUSTRIEKULTUR ENTDECKEN

Ausflugsziel Ruhrgebiet: Warum in die Berge reisen?

Die Haldenlandschaft an der Ruhr kann zwar nicht mit der Höhe der Alpen mithalten, doch die Vielfalt, die hier geboten wird, ist einzigartig. Auf der Route Industriekultur entdecken Sie faszinierende Kunstwerke, vielseitige Freizeitangebote – und grandiose Aussichten.

Nichts verschwenden, wiederverwenden! Wer hätte gedacht, dass man in der Geschichte der Bergbauhalden im Ruhrgebiet immer wieder mit diesem Leitmotiv nachhaltigen Handelns konfrontiert wird. Tatsächlich wurden die Halden nicht nur aufgeschüttet, sondern auch wieder abgetragen, wenn die Berge – also das Restmaterial – als Baustoff benötigt wurde. So wurde zumindest ein Teil des sogennanten „tauben Gesteins“ recycelt.

Vor allem aber sind es die Halden selbst, die seit dem Ende des Steinkohlenbergbaus einer neuen Nutzung zugeführt wurden. Viele der ehemaligen Schutthalden sind heute attraktive Ausflugsziele. Sie locken die Besucher:innen mit Wanderwegen und Mountainbike-Trails, mit Kunstwerken zum Anfassen – und einer grandiosen Aussicht über das Revier.

Tiger & Turtle: Die begehbare Skulptur fasziniert vor allem in der Abenddämmerung

Tiger & Turtle: Eindrucksvolles Kunstwerk vor eindrucksvoller Kulisse

Zum Beispiel bei „Tiger & Turtle – Magic Mountain“. Die begehbare Achterbahn-Skulptur  wurde auf einer ehemaligen Halde im Duisburger Süden errichtet. Wer die Stufen bis zum Looping erklimmt, wird mit einem beeindruckenden Panorama belohnt. Rings um die Skulptur sieht man das geschäftige Treiben der Hüttenwerke, die riesigen Lagerflächen des Logports, aber auch dichte naturbelassene Waldgebiete. Bei gutem Wetter blickt man den Rhein entlang bis nach Düsseldorf.

Das Kunstwerk selbst ist eines der beliebtesten und berühmtesten Foto-Motive der Region. Und weil die schimmernden Kurven in der Abenddämmerung besonders eindrucksvoll sind, bietet die Stadt Duisburg genau um diese Tageszeit Führungen an. Vor glitzernder Lichterkulisse, ausgestattet mit Taschenlampe und festem Schuhwerk, erfahren die Besucher:innen Wissenswertes rund um die Entstehung von „Tiger und Schildkröte“.

Landschaftspark Hoheward: Lohnendes Ziel für Nachtschwärmer und Sportbegeisterte

Auch die Halde Hoheward in Herten hat bei Nacht ihren besonderen Reiz. Einmal im Monat findet hier eine Vollmondwanderung statt, bei der die Besucher:innen erfahren, was es mit der Sonnenuhr und dem geheimnisvollen Horizontobservatorium auf dem Gipfel der Halde auf sich hat.

Ausgangspunkt für die Erkundung der größten zusammenhängenden Haldenlandschaft des Steinkohlenbergbaus in Europa ist das Besucherzentrum Hoheward in Herten. Von hier aus starten nicht nur Nachtwanderungen, sondern auch Wildkräuterführungen, Haldenwanderungen mit Gebärdendolmetscher:innen oder geführte Segway-Touren.

Landschaftspark Hoheward: Schon von Weitem sieht man die Stahlbögen es Horizontobservatoriums

Und auch Sportbegeisterte kommen im Landschaftspark Hoheward auf ihre Kosten. So fand Ende August zum ersten Mal der Hindernislauf XLETIX Challenge auf der sowie rund um die Halde statt. Mountainbike-Trails unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen bieten Fahrspaß für Biker:innen. Weitere Sport-Projekte sind in Planung: Im südlichen Haldenbereich will der Regionalverband Ruhr (RVR) gemeinsam mit den Städten Herten und Recklinghausen einen AktivPark mit vielfältigen Bewegungsangeboten aufbauen – darunter zwei Pumptracks sowie ein Outdoor-Fitnessstudio.

17 Panoramen und Aussichtspunkte auf der Route Industriekultur

Die Halden in Duisburg und Herten sind nur zwei von zahlreichen „künstlichen Gipfeln“, die das Ruhrgebiet zu bieten hat. Einen guten Überblick verschafft die Website der Route Industriekultur, die auf einer Strecke von 400 Kilometern die wichtigsten Industriedenkmäler der Region verbindet – darunter 17 Panoramen und Aussichtspunkte.

Die Vielfalt und Kreativität, die auf den Halden geboten werden, sind einzigartig. Von den Aussichtspunkten entdecken Sie das Ruhrgebiet aus verschiedenen Perspektiven. Die Kunstwerke reichen von einer übergroßen Grubenlampe über bunte Totems bis hin zu begehbaren Stahlkonstruktionen.

Immer dabei: Die 200-jährige Geschichte der Industrieregion

Wenn es etwas gibt, das alle Kunstwerke und Installationen auf den Halden vereint, dann ist es die Thematisierung der 200-jährigen Industriegeschichte des Ruhrgebiets. So auch auf der Halde Rheinelbe. Bereits in den neunziger Jahren erarbeitete der Recklinghäuser Künstler Herman Prigann ein Kunstkonzept für die ehemalige Schutthalde. Aus der Industriebrache, auf der sich seit der Stilllegung der Zeche Wald und Vegetation ausbreiten konnten, entstand in den folgenden Jahren eine Art Erlebnislandschaft zum Dreiklang von Mensch, Natur und Technik.

Im „Skulpturenwald“ finden sich Reste abgerissener Industrieanlagen, die sich erst bei näherem Hinschauen als Kunstwerke aus Beton, Stahl und Naturmaterialien erschließen. Für die sogenannte „Himmelstreppe“ wurden graue Blöcke aus der Kokerei Königsborn verwendet. Und auf dem Gipfel der Halde thront ein Turm aus 35 Betonquadern, die einst als Fundament der Dortmunder Zeche Fürst Hardenberg dienten. Frei nach dem Motto: Nichts verschwenden, wiederverwenden!

Halde Rheinelbe: Die Betonquader am Gipfel dienten einst als Fundament der Zeche Fürst Hardenberg

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