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Auf in die digitale Welt. Das steht bei vielen kleineren, mittleren und größeren Unternehmen nicht erst seit der Corona-Pandemie auf der Agenda. Damit sie ihre Potenziale in dieser Hinsicht besser ausschöpfen können, gibt es Fördermöglichkeiten vom Bund, den Ländern sowie aus der Sparkassen-Finanzgruppe. Wir bringen Klarheit in den Förderdschungel.
Unternehmen, Handwerksbetriebe und Freiberuflerinnen und -berufler können auf eine Vielzahl an Förderungen für die Digitalisierung zurückgreifen.
Unterschieden werden drei wesentliche Förderarten: Zuschüsse, Kredite und die fachliche Förderung.
Die Basis für die Bemessung der Förderquote ist in vielen Förderprogrammen die Größe des Unternehmens gemessen an der Belegschaft in Vollzeitbeschäftigung.
Viele Maßnahmen entscheiden maßgeblich über die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Im Bereich der digitalen Transformation gehören beispielsweise umfangreiches digitales Know-how, die Digitalisierung bestehender Prozesse, Investitionen in die IT-Sicherheit oder in neue digitale Technologien sowie Plattformen dazu. „Die Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden nicht mehr verschwinden. Wer auf diesen Zug nicht rechtzeitig – und das bedeutet jetzt – aufspringt, verpasst im Best Case Wettbewerbsvorteile und im Worst Case den Anschluss und somit die Zukunftsfähigkeit des eigenen Geschäftsmodells“, sagt Haitham Ibrahim, Leiter Vertriebsmanagement Privatkunden und Firmenkunden der Sparkasse Neuss.
Als eines der größten Hemmnisse der Digitalisierung wird aus Unternehmenssicht der Datenschutz genannt, von dem sich 77 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer bei der digitalen Transformation behindert fühlen, so Bitkom Research 2023. Auch fehlende finanzielle Mittel werden von 43 Prozent als häufiger Grund angegeben. „Die Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden nicht mehr verschwinden“, ergänzt Ibrahim.
Stehen die Ziele für eine Digitalisierungsstrategie und ein klarer Digitalisierungsfahrplan fest, geht's ans Eingemachte – die Finanzierungsplanung steht an.
Der Kostenfaktor für die Einführung digitaler Maßnahmen ist nicht selten eine Herausforderung. Um diese zu meistern, können kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie in Teilen große Firmen, Handwerksbetriebe und Selbstständige diverse Förderprogramme in Anspruch nehmen. Wer genau wie gefördert wird, hängt vom jeweiligen Förderprogramm und oft von der Größe des Unternehmens in Bezug auf die Belegschaft ab.
Ihre Sparkasse vor Ort unterstützt und fördert Sie jederzeit bei Ihren Digitalisierungsvorhaben und berät Sie zu möglichen Fördermitteln und -programmen.
Es werden im Wesentlichen drei große Förderblöcke unterschieden: Zuschüsse, Investitionskredite und fachliche Förderung.
Diese gibt es beispielsweise in Form der deutschlandweiten regionalen Mittelstand-Digital Zentren (früher Mittelstandskompetenzzentren 4.0), die unterschiedliche thematische Schwerpunkte haben. Aktuell gibt es 29 solcher Zentren bundesweit. Sie unterstützen KMU und Handwerksbetriebe in allen Digitalisierungsfragen und bieten kompetente und anbieterneutrale Anlaufstellen zur Information, Sensibilisierung und Qualifikation. Mithilfe des gut ausgebauten Netzwerks können Sie in gegenseitigen Austausch mit Expertinnen und Experten sowie anderen Unternehmerinnen und Unternehmern gehen und die Vorteile der Digitalisierung erleben.
Was genau gefördert wird, hängt immer vom jeweiligen Förderprogramm und der Größe Ihres Unternehmens ab. Bei der Förderung durch Investitionskredite sind Sie selbstverständlich flexibler. Förderfähig sind beispielsweise:
„Wichtig ist, die eigene Belegschaft von Anfang an mit ins Boot zu holen, sogar stark zu beteiligen, insbesondere jüngere Kolleginnen und Kollegen“, rät Haitham Ibrahim, Leiter Vertriebsmanagement Privatkunden und Firmenkunden der Sparkasse Neuss.
Um Förderungen zu erhalten, müssen Sie in der Regel einen Antrag stellen. Wichtig zu wissen: Die Förderungen müssen Sie in der Regel vor Beginn der Digitalisierungsmaßnahme beantragen. Anträge reichen Sie bei den zuständigen Projektträgern oder der zuständigen Sparkasse beziehungsweise Landesbank ein. Bis die Förderungen bewilligt werden, kann es je nach Bundesland und Projektträger wenige Wochen bis einige Monate dauern.
Auf der Suche nach Fördermöglichkeiten empfiehlt es sich, einen Blick in die Förderdatenbank des Bundes zu werfen. Diese bietet Ihnen einen umfangreichen Überblick über Förderprogramme des Bundes, der Länder sowie der Europäischen Union. Sie geben einfach Ihr Suchthema und Ihre Postleitzahl ein und finden alle vorhandenen Fördermittel aufgelistet. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Förderprogramme für Digitalisierungsmaßnahmen des Bundes und der Länder.
Das Förderprogramm go-digital richtet sich an KMU und Handwerksbetriebe, die ihre Geschäftsprozesse mithilfe digitaler Lösungen optimieren wollen. Das Programm wurde erweitert und bis Ende 2024 verlängert. Die Beratungsleistungen und die konkrete Umsetzung von abgestimmten Maßnahmen erfolgen in fünf Modulen:
- Digitalisierungsstrategie
- IT-Sicherheit
- Digitalisierte Geschäftsprozesse
- Datenkompetenz
- Digitale Markterschließung
2.1 ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Auch den zinsgünstigen ERP (Enterprise-Resource-Planning)-Digitalisierungs- und Innovationskredit der KfW) können KMU inklusive Handwerksbetriebe, Start-ups und Angehörige freier Berufe zur Förderung von Digitalisierungsmaßnahmen nutzen. Sie brauchen lediglich einen Finanzierungspartner. Förderfähig sind unter anderem Beratungsleistungen, Hard- und Software, Entwicklung und Implementierung eines IT- und/oder Datensicherheitskonzepts sowie Weiterbildungen mit einem Kreditbetrag zwischen 25.000 und 25 Millionen Euro. Den Antrag stellen Sie über Ihre Sparkasse oder Bank vor Ort.
2.2 ERP-Mezzanine für Innovation
Im Gegensatz zum ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit fördert der ERP-Mezzanine mit Investitionen und Betriebsmittel marktnahe Forschungsvorhaben mit bis zu 5 Millionen Euro und zu 60 Prozent Risikoübernahme, die sich vom Stand der Technik in der EU abheben und eine Neuartigkeit aufweisen. Die Unternehmen müssen seit mindestens 2 Jahren geschäftstätig sein. Den Antrag stellen Sie über Ihre Sparkasse oder Bank vor Ort.
Übrigens: Auch folgende Kredite der KfW können für Digitalisierungsprojekte genutzt werden:
- ERP-Gründerkredit – StartGeld 067
- ERP-Förderkredit KMU 365/366
- KfW-Förderkredit Großer Mittelstand 375/376
Das Förderprogramm go-Inno fördert Innovationsberatungen von KMU mit weniger als 100 Beschäftigten. Leistungen dürfen allerdings nur von autorisierten Beratungsunternehmen erbracht werden. Gefördert werden Beratungsleistungen über zwei Leistungsstufen:
- Potenzialanalyse (bis 5.500 Euro)
- Realisierungskonzept (bis 13.750 Euro)
Hier finden Sie weitere Informationen zu go-Inno.
Das Programm Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ des Bundes und der 16 Bundesländer hat seit Ende der Sechzigerjahre durch individuelle Zuschüsse sowie Kredite das Ziel, Unternehmen in strukturschwachen Regionen zu fördern. Als besonders förderungswürdig sind Vorhaben, die vorwiegend einem überregionalen Absatz von Waren und Dienstleistungen bieten, der Region langfristig neue Einkommensquellen erschließen und dauerhaft Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Die Bandbreite der Fördermöglichkeiten ist mit anderen Förderprogrammen kombinierbar. Anträge stellen Sie über die Investitionsbanken der Länder. Hier finden Sie weitere Infos zum Programm.
Stehen auch Sie vor der Frage, wie Sie Ihr Unternehmen zukunftsfähig aufstellen und strukturieren? Eckard von Schwerin von der KfW-Bankengruppe hat im Webseminar zum Thema „Fördermöglichkeiten für Digitalisierungsprojekte" erläutert, welche Förderprogramme aktuell für Digitalisierungsvorhaben angeboten werden und welche Maßnahmen unterstützt werden.
Sehen Sie jetzt die Aufzeichnung des Webinars:
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