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Infosys-Analyse

Generative KI: Deutschland führt bei Wertschöpfung

Vom interessanten Spielzeug hat sich generative Künstliche Intelligenz zum wertvollen Geschäftsinstrument entwickelt, zeigt eine aktuelle Studie. Europäische Unternehmen haben den Rückstand auf die USA wettgemacht – allen voran Deutschland.

 

Instrumente wie ChatGPT, DALL-E und Microsoft Copilot sind inzwischen für einen großen Nutzerkreis zugänglich. Das direkte Erleben der Vorzüge generativer Künstlicher Intelligenz (KI) hat nicht nur den Optimismus hinsichtlich der neuen Technologie wachsen lassen, sondern auch zu erheblichen Investitionen in generative KI geführt – so lautet eines der zentralen Ergebnisse einer aktuellen Infosys-Analyse. Für die Studie mit dem Titel „Generative AI-Radar“ befragte das IT-Unternehmen 1.000 Führungskräfte aus Firmen in ganz Europa.

Die Autoren schätzen, dass die Länder in den elf untersuchten europäischen Märkten (Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Island, Luxemburg, Niederlande, Schweden und das Vereinigte Königreich) im Jahr 2023 insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar für generative KI-Initiativen ausgegeben haben. Und sie erwarten, dass sich diese Summe 2024 mit einem Zuwachs von 115 Prozent mehr als verdoppeln wird.

Aufgeschlüsselt nach Ländern hat Infosys in der Europa-Ausgabe seines AI-Radars ermittelt, dass Deutschland bei den Ausgaben für generative KI nach Frankreich an zweiter Stelle steht. Deutsche Unternehmen geben an, dass sie im Jahr 2023 rund 294 Millionen Dollar investiert haben und planen, diese Ausgaben bis 2024 auf 609 Millionen Dollar zu steigern.

Die Analyse zeigt zudem, dass Deutschland zwar bei den reinen Ausgaben hinter Frankreich zurückliegt, bei der Wertschöpfung aber unter den europäischen Ländern führend ist. Dies gilt trotz der allgemein eher vorsichtigen Herangehensweise auf dem europäischen Markt, wo sich Unternehmen laut der Studie stärker mit Fragen der Ethik, Voreingenommenheit und Fairness beschäftigen als in Nordamerika.

Ann-Kathrin Sauthoff-Bloch, Geschäftsführerin von Infosys Consulting in Deutschland, warnt im Infosys-Podcast AI Interrogator, dass die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Innovationen sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa bremsen könnte. „Meiner Meinung nach ist Europa zu sehr reguliert, was den Geschäftsbereich angeht. Dies behindert das Wachstum in der Region“, sagt sie. In Großunternehmen seien ganze Abteilungen nur mit dem Erfüllen dieser Vorgaben beschäftigt. Zwar halte sie Datenschutz grundsätzlich für sinnvoll, sagt die Expertin. „Ich glaube aber, dass nun eine Grenze erreicht ist, an der wir wirklich darüber nachdenken müssen, ob dies noch der richtige Weg ist.“

Die Infosys-Studie zeigt allerdings auch positive Effekte dieser  restriktiven rechtlichen Rahmenbedingungen: Europäische Unternehmen machen sich weniger Sorgen über die Verwendbarkeit von Daten und haben mehr Vertrauen in die Verwaltung und Kontrolle generativer KI-Systeme als nordamerikanische Firmen. Zudem ist es in europäischen Unternehmen sehr viel wahrscheinlicher, dass sich die Geschäftsführung an der Festlegung der KI-Strategie beteiligt, und sie beschäftigt sich stärker mit Themen wie Datenschutz und Sicherheit sowie Ethik, Voreingenommenheit, Fairness und Sicherheit.

 

Vor allem große Unternehmen wüssten diese Vorteile zu nutzen, ergänzt Sauthoff-Bloch: „Sie achten sehr sorgfältig darauf, wie sie KI in ihren Geschäftsmodellen anwenden und wo sie diese einsetzen. Gleichzeitig werden sie versuchen sicher zu stellen, dass die Anwendungen mit den entsprechenden Vorschriften konform sind, was meiner Meinung nach bereits eine Herausforderung an sich ist.“

Eine besondere Herausforderung für Unternehmen in Deutschland besteht laut Sauthoff-Bloch im Aufbau von Kompetenzen. Alle suchten verzweifelt nach Fachkräften – ein Problem, das auch KI vermutlich nicht lösen könne. „Aber es besteht die Chance, dass zukünftig einige dieser Jobs durch KI-Modelle abgedeckt werden können.“

In die Ausbildung ihrer MitarbeiterInnen werden Unternehmen aber auch künftig investieren müssen, stellt die Expertin klar: „Wir besitzen nicht automatisch die richtigen Fähigkeiten für den Umgang mit KI.“ Unternehmen müssten sicherstellen, dass die Belegschaft mit dem Tempo des technologischen Fortschritts mithalten kann.

Generell stehen europäische Unternehmen Auswirkungen der generativen KI auf ihr Geschäft sehr positiv gegenüber, wie die Infosys-Studie zeigt. Die Autoren raten jedoch, weder verantwortungsvolle KI-Praktiken aus den Augen zu verlieren noch die Notwendigkeit zu ignorieren, ein KI-zentriertes Betriebsmodell aufzubauen, um den Wert dieser transformativen Technologie voll auszuschöpfen.

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