- FinanzvergleichAnzeige
- ProduktvergleichAnzeige
Vertrauen ist der Grundpfeiler aller Beziehungen – und das gilt auch für erfolgreiche Beziehungen auf der Arbeit. Mehr denn je müssen Mitarbeiter:innen spüren, dass Führungskräfte ihnen vertrauen. Andersherum ist aber auch das Vertrauen in die Teamleader von großer Bedeutung. Doch wie können Führungskräfte das Vertrauen zu ihren Mitarbeitenden aufbauen oder auch wiederherstellen?
Vertrauen am Arbeitsplatz scheint in Deutschland ein recht knappes Gut zu sein. Das zeigt auch eine Studie von „The Workforce Institute by UKG“. Hier driftet vor allem die Wahrnehmung zwischen Mitarbeiter:innen und Führungskräften weit auseinander: Nur ein Drittel der Führungskräfte in Deutschland (31 Prozent) vertrauen ihren Mitarbeitenden von Beginn an. Anders empfinden das die Angestellten selbst: Lediglich 21 Prozent von ihnen glauben, dass ihnen nach der Einarbeitungsphase ausreichend Vertrauen entgegengebracht wird. Das geringe Vertrauen spiegelt sich vor allem im Homeoffice wider. Wenn es um Remote-Arbeit geht, vertraut nur ein Drittel der Führungskräfte (34 Prozent) darauf, dass das eigene Team produktiv ist. Gleichzeitig haben nur 22 Prozent der Mitarbeitenden das Gefühl, dass ihnen vertraut wird, wenn sie von Zuhause aus arbeiten.
Diese Zahlen zeigen, dass ein Umdenken in den Unternehmen dringend erforderlich ist. Denn: Neue, agile Arbeitsformen – und dazu gehört auch das Arbeiten aus dem Homeoffice – werden bleiben. Dies setzt noch viel mehr Vertrauen voraus als bisher. Eine moderne Führungskultur basiert also auf Vertrauen und eben auch darauf, seinen Mitarbeiter:innen etwas zuzutrauen. Daraus entstehen dann neue Formen der Führung, bei denen Ziele, Ergebnisse und Eigenverantwortung im Fokus stehen. Der erste Schritt für ein solche Art der Zusammenarbeit sollte dabei von der Führungskraft ausgehen. Ist der Weg erst einmal eingeschlagen, kommt eine Vertrauensspirale in Gang, die die Beziehung zwischen beiden Parteien nachhaltig verändert. Führungskräfte staunen mitunter nicht schlecht, zu welchen Leistungssprüngen ihre Teams plötzlich fähig sind.
Die Grundlage für ein vertrauensvolles Miteinander kann und muss ganz zu Anfang gelegt werden. Führungskraft und Mitarbeiter:in müssen sich auf Augenhöhe begegnen können – und es sollte direkt von Anfang an Transparenz gewährleistet sein.
Auch die Kommunikation ist beim Thema Vertrauen ein zentraler Pfeiler. Transparent zu kommunizieren, was von einzelnen Mitarbeiter:innen erwartet wird, sollte daher bei Führungskräften höchste Priorität haben. Wichtig ist auch der richtige Umgang mit Nachfragen und möglichen Fehlern: Meldet sich ein:e Mitarbeiter:in aufgrund eines Problems, das selbstständig nicht gelöst werden kann, ist ein offenes Ohr seitens des Managers gefragt. Dabei kann eine negative Reaktion wachsendes Vertrauen im Keim ersticken. Fühlt sich der Mitarbeitende in Momenten des Zweifels oder eines Fehlers angenommen und weiß, dass er gemeinsam mit dem Vorgesetzten eine Lösung suchen kann, wächst das Vertrauen auf beiden Seiten immens.
Eine zentrale Rolle, um eine Kultur des Vertrauens am Arbeitsplatz zu schaffen, spielt übrigens auch der Personalabteilung. Bei Konflikten hilft sie als unparteiischer Part oder stellt Angebote für Weiterbildungen zu den Aspekten Feedbackkultur, Kommunikation, Zeitplanung etc. zur Verfügung, um dabei zu helfen, die Kolleg:innen mit Kompetenzen auszustatten, die grundlegend dazu beitragen, Vertrauen zu schaffen.
„Es ist Vertrauen, das eine Gruppe von Menschen in ein Team verwandelt“, erklärte schon Bestseller-Autor Stephen Covey in seinem Buch „The Speed of Trust“. Nehmen sich Führungskräfte also genug Zeit, um Vertrauen aufzubauen, verbessert das die Moral und Motivation, verringert Stress sowie Konflikte am Arbeitsplatz und erhöht die Produktivität. Teams, die einander vertrauen, tauschen Ideen aus und schauen über den Tellerrand hinaus, um auch Probleme gemeinsam effektiv zu lösen. Ein weiterer Benefit: Die Mitarbeiterfluktuation sinkt und Führungskräfte können aufgrund ihres guten Rufs Top-Talente anziehen.
Nichts untergräbt Vertrauen so schnell, wie darüber im Unklaren gelassen zu werden, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden. Beziehen Sie bei Problemen zudem Ihre Mitarbeitenden mit ein, damit sie Teil der Lösung sein können. Erfahren Sie hier mehr dazu.
Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn Mitarbeiter:innen das Gefühl haben, mikro-gemanagt und übermäßig eingeschränkt zu werden, denken sie, dass Sie ihnen nicht vertrauen. Erlauben Sie Mitarbeitenden, Entscheidungen zu treffen. Sie werden dann eher bereit sein, innovativ zu sein und effektiv zusammenzuarbeiten.
Vertrauenswürdige Führungskräfte können ihre Fehler zugeben und Authentizität zeigen. Eine Führungskraft, die zugeben kann, dass sie sich geirrt hat, wird ihr Team dazu inspirieren, das Gleiche zu tun. Wenn Ihre Mitarbeiter:innen sehen, dass Sie zugänglich und vernünftig sind, schafft dies eine psychologisch sichere Umgebung, die Kreativität und Innovation fördert. Erfahren Sie hier weitere Details.
Klar ist: Führungskräfte müssen das Thema Vertrauen zur Priorität machen, denn es ist der Nährboden, auf dem Innovation und Erfolg wachsen. Letztendlich sind es nur drei wichtige Kernpunkte, die den Grundstein für einen langfristigen Unternehmenserfolg legen: die Zusammenarbeit auf Augenhöhe, eine transparente Kommunikation und eine positive Employee Experience.
IESE-Podcast „This is Real Leadership“ mit Christina Janzer
Christina Janzer ist Head of Research and Analytics bei der Produktivitätsplattform Slack. Ausgestattet mit den Erkenntnissen der Slack Global Knowledge Worker Research, einer Umfrage unter 10.000 Schreibtischarbeitenden, will sie die Arbeit jeden Tag ein bisschen besser machen. Aber wie? Die Arbeitswelt befindet sich nach wie vor in einem Umbruch: Pandemie, wirtschaftliche Unsicherheit, neue und tiefgreifende Technologien. Was dabei aus ihrer Sicht besonders wichtig ist? Vertrauen. Warum? Das verrät Christina Janzen in der neuen Folge von „This is Real Leadership“. Hier trifft sie auf Moderator Adam Burns und Marta Elvira, IESE-Professorin für strategisches Management und Management von Menschen in Organisationen an der IESE Business School, einer der besten Business Schools der Welt.
„Führungskräfte haben jetzt die große Chance, ihr Denken zu ändern. Und das bedeutet, sich nicht auf die Anzahl der Arbeitsstunden seiner Mitarbeitenden zu konzentrieren. Gehen wir stattdessen wirklich der Frage auf den Grund, wie wir die Produktivität verbessern können. Und der wichtigste Faktor dabei ist: Vertrauen! Die elementare Frage ist also: ‚Wie können wir eine Kultur des Vertrauens am Arbeitsplatz wiederherstellen?‘ Denn das ist es, was letztendlich die Produktivität steigert“, weiß Janzer. Vertrauen kann dabei bereits bei einem Vorstellungsgespräch aufgebaut werden, erklärt sie weiter: „Viele Führungskräfte verbringen unglaublich viel Zeit mit Vorstellungsgesprächen, der Einstellung und der Suche nach den richtigen Leuten, die in ihr Unternehmen kommen. Das kostet viel Zeit – und man macht sich viele Gedanken darüber, wer ins Team passt. Das ist eine riesige Aufgabe. Und ich finde es so interessant, dass wir so viel Zeit aufwänden, die richtige Person einzustellen, um dann mit null Vertrauen zu starten. Meine Philosophie als Führungskraft ist: Wenn jemand neu in mein Team kommt, vertraue ich ihm zu 100 %. Natürlich kann ich dieses Vertrauen im Laufe der Zeit verlieren, doch unsere Beziehung beginnt zunächst mit 100 % Vertrauen.“
Wenn zu viele Meetings zum Motivationskiller werden
Unnötige Meetings sind eins der größten Ärgernisse des Arbeitsalltags – und trotzdem verbreiteter denn je. Zu viele Meetings erzeugen sowohl bei Führungskräften als auch bei Mitarbeitenden Stress. Die Produktivität und auch die Qualität der Arbeit leiden darunter, wenn Mitarbeiter:innen während überflüssiger Besprechungen innerlich abschalten, die Motivation verlieren oder wertvolle Arbeitszeit verschwendet wird. Das unterstreicht auch Christina Janzer: „Mitarbeiter:innen sind ermüdet. Sie haben das Gefühl, dass sie zu viel Zeit in Meetings verbringen. Wir haben Umfragen bei Mitarbeitenden und Führungskräften durchgeführt, die ergaben, dass etwa 50 % der Meetings ohne Konsequenzen abgesagt werden könnten. Das ist ein wirklich starkes Signal, oder? Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass viele Besprechungen möglicherweise neu gestaltet werden könnten. Für mich ist das ein kleiner Weckruf!“
Fazit: Vertrauen beginnt am ersten Tag. Flexibilität schafft Vertrauen. Vertrauen steigert die Produktivität - und zu viele Meetings verderben sie.
Wahre Führung entsteht durch gemeinsames Wissen und einen offenen Geist. Das General Management Programm der IESE Business School in München ist erfrischend frei von Wirtschaftsjargon, aber vollgepackt mit erstaunlichen Einsichten und nützlichen Strategien. Das ist der Grund, warum das IESE an der Spitze steht.
Über IESE Business School
IESE Business School ist eine der besten der Welt, weil sie echte Führung versteht. Echte Führung ist herausfordernd und lohnend zugleich - sie ist menschlich. Es geht darum, Menschen zu helfen, gemeinsam auf größere Ziele hinzuarbeiten und sich dabei selbst zu verbessern. Es geht darum, Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu wissen, dass selbst kleine Entscheidungen große Auswirkungen haben können. Es geht darum, von den Besten zu lernen und die Demut zu haben, jeden Tag etwas Neues zu lernen.
Für weitere Informationen über Real Leadership klicken Sie hier.
Wenn Führung menschlich ist, ist sie echt.