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STAATLICHE FÖRDERUNG

Wärmewende in Mittenaar: Eine neue Dimension der Energieeffizienz

Die Nachfrage nach Holz ist größer denn je. Für die Furnier- und Holzwerk Mittenaar GmbH ein idealer Zeitpunkt, um in Energieeffizienz zu investieren. Für ein neues Biomasseheizwerk hat das Unternehmen 6,7 Millionen Euro in die Hand genommen – und mehr als 3 Millionen vom Bund zurückbekommen.

KfW Artikel 4 Titel

© KfW / Thomas Meyer, Ostkreuz

Hartmut Dietermann hat schon bewegte Zeiten im Holzgeschäft erlebt. „Doch solche wie jetzt, die gab es noch nie“, ist der Geschäftsführer der Furnier- und Holzwerk Mittenaar GmbH überzeugt. Da ist zum einen der Klimawandel, der dem Wald zusetzt. Viele Bäume leiden unter Dürre und werden dadurch anfälliger für Schädlinge. Die Corona-Pandemie brachte die globalen Lieferketten ins Wanken, und schließlich fielen mit Russland und der Ukraine kriegsbedingt zwei der international größten Holzexporteure aus.

Die Folge für Dietermann und die Belegschaft: „Wir produzieren im Drei-Schicht-Betrieb.“ Während er über die ungebremste Nachfrage nach Furnieren und Brennholz spricht, rotiert im Hintergrund unablässig die riesige Schälmaschine. Schicht um Schicht schneidet sie scheinbar endlose Furnierbahnen aus zuvor gedämpften Buchenholzstämmen, die nur wenige Schritte entfernt in einer lang gestreckten Trocknerlinie landen. Wie ein überdimensioniertes Bügeleisen plättet und trocknet die Anlage die Furniere. Für all diese betrieblichen Prozesse wird Wärme benötigt.

Martin Bettner, Leiter Energie-Projekte bei der Weimer-Gruppe, und Hartmut Dietermann, Geschäftsführer der Furnier- und Holzwerk Mittenaar GmbH im hocheffizienten Heizwerk | © KfW / Thomas Meyer, Ostkreuz

Moderne Wärmeversorgung: Biomasseheizwerk statt Kesselhaus

Die wirtschaftliche Situation der hohen Nachfrage und ein engagierter Eigentümer–ideale Voraussetzungen, um in Energieeffizienz zu investieren. So sorgt jetzt eine moderne Biomasseanlage für die Prozesswärmeversorgung im Unternehmen. Das alte Kesselhaus ist Geschichte.

Bereits 2018 war das Furnierwerk von der Weimer-Gruppe aus Lahnau in Kooperation mit der Kreiling Beteiligungs-GmbH aus Gießen übernommen worden. Seitdem stehen in Mittenaar die Zeichen auf Modernisierung und Wachstum, auf Nachhaltigkeit und Effizienz. „Die Weimer-Gruppe investiert seit der Übernahme massiv in den Umbau des Unternehmens“, freut sich Dietermann. „Unser neues Biomasseheizwerk ist ohne Zweifel eine Schlüsselinvestition.“

Für Martin Bettner, bei der Weimer-Gruppe verantwortlicher Leiter für Energie-Projekte, eröffnet die Investition von 6,7 Millionen Euro eine neue Dimension der Energieeffizienz im Unternehmen: „Wir können mit einem Wirkungsgrad von 90 Prozent und einer Nennwärmeleistung von acht Megawatt nun Wärme für verschiedene Prozesse bei der Furnierfertigung bereitstellen.“

Förderung durch den Bund: Genau das passende Angebot

Finanziert wurde das Biomasseheizwerk von der Sparkasse Dillenburg gemeinsam mit der Landesbank Hessen-Thüringen und dem Förderprogramm „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ : Unternehmen erhalten einen Kredit von bis zu 25 Millionen Euro für Maßnahmen und Technologien, die hocheffizient Strom, Wärme und Ressourcen einsparen.

Besonders attraktiv ist der hohe Tilgungszuschuss, der aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziert wird. Für eine Biomasseanlage wie im Fall des Furnierwerks liegt der Zuschuss bei bis zu 45 Prozent der förderfähigen Kosten. Einen Bonus von zehn Prozentpunkten für kleine und mittelständische Unternehmen gibt es noch obendrauf.

Der Tilgungszuschuss von insgesamt 55 Prozent für unsere Biomasseanlage war natürlich ein entscheidender Faktor, um eine Investition in dieser Größenordnung in Angriff nehmen zu können. Es war für uns das genau passende Angebot.
Hartmut Dietermann, Geschäftsführer der Furnier- und Holzwerk Mittenaar GmbH

So bekamen die Hessen mehr als drei Millionen Euro ihrer gesamten Investitionssumme als Tilgungszuschuss mit der Kreditschuld verrechnet. Eine wichtige Finanzierungshilfe, um auch die weiteren Modernisierungspläne im Unternehmen vorantreiben zu können.

Energie- und Ressourceneffizienz: Viele Ansatzpunkte für Unternehmen

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© KfW / C3

Die Erzeugung von Prozesswärme aus erneuerbaren Energien ist nur einer von mehreren Förderschwerpunkten, die das Förderprogramm des Bundes abdeckt. Folgende Maßnahmen und Technologien werden unterstützt, die jeweiligen Tilgungszuschüsse werden vom BMWK zur Verfügung gestellt.

Klicken Sie auf den entsprechenden Reiter, um mehr zu erfahren.

Prozesswärme aus erneuerbaren Energien

Die KfW fördert die Beschaffung folgender Wärmeerzeuger, sofern die über diese Anlagen bereitgestellte Energie zu mehr als 50 % als Prozesswärme eingesetzt wird.

-         Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen durch Nutzung von fester pflanzlicher Biomasse

-         Solar- oder Geothermie

-         Wärmepumpen auf Basis erneuerbarer Energiequellen

-         geothermische Anlagen

-         Solarkollektoranlagen

-         Anlagen zur Verfeuerung fester Biomasse

Die Kreditsumme liegt bei max. 15 Mio. Euro pro Vorhaben, mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 65 % der förderfähigen Kosten, je nach Unternehmensgröße und Beihilferegelung.

Querschnittstechnologien

Ob elektrische Motoren und Antriebe, Pumpen, Ventilatoren, Druckluftanlagen, Anlagen zur Abwärmenutzung oder die Dämmung von Anlagen: Die KfW fördert Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz mittels hocheffizienter Technologien.

Max. 200.000 Euro pro Vorhaben, Tilgungszuschuss: bis zu 50 % der förderfähigen Kosten, je nach Unternehmensgröße.

Mess-, Steuer und Regelungstechnik

Auch der Kauf und die Installation von Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie von Sensorik und Energiemanagement-Software wird gefördert.

Max. 15 Mio. Euro pro Vorhaben, Tilgungszuschuss: bis zu 50 % der förderfähigen Kosten, je nach Unternehmensgröße.

Optimierung von Anlagen und Prozessen

Die KfW fördert eine breite Palette von Vorhaben zur energiebezogenen Optimierung von Anlagen und Prozessen. Dabei müssen Endenergie bzw. fossile Energie und CO₂ in Prozessen eingespart werden – z. B. durch Umstellung der Produktionsprozesse auf effizientere Verfahren oder durch den Austausch eines fossilen durch einen erneuerbaren Energieträger. Voraussetzung für die Förderung ist die Vorlage eines Energieeinsparkonzepts.

Die Kreditsumme liegt bei max. 15 Mio. Euro pro Vorhaben, mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 50 % der förderfähigen Kosten, je nach Unternehmensgröße.

Elektrifizierung von kleinen Unternehmen

Eine Förderung für den Austausch oder die Umrüstung von Bestandsanlagen, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden, auf elektrischen Betrieb steht lediglich kleinen Unternehmen zur Verfügung.

Die Kreditsumme liegt bei max. 200.000 Euro, der Tilgungszuschuss bei bis zu 33 %.

Furnier- und Holzwerk Mittenaar: In der Produktion fällt hier ausreichend Biobrennstoff an. | © KfW / Thomas Meyer, Ostkreuz

Wärmewende im Unternehmen: Gut fürs Geschäft, gut fürs Klima

Dass sich die Investition langfristig auszahlen wird, steht für das Holzwerk in Mittenaar außer Frage. Nicht zuletzt, weil die Anlage mit Altholz und Restholz aus der eigenen Produktion befeuert wird. Bei der Verarbeitung von jährlich rund 18.000 Festmetern Schälholz und 10.000 Festmetern Brennholz fällt naturgemäß ausreichend Biobrennstoff an.

Doch nicht nur das Unternehmen profitiert, sondern auch das Klima. „Wir senken mit der Biogasanlage unseren CO2-Ausstoß um 200 Tonnen pro Jahr“, beziffert Bettner den Unternehmensbeitrag zum Klimaschutz.

Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien – so nutzen Sie die staatliche Förderung

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