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INVESTIEREN MIT VERANTWORTUNG

ESG: Mit nachhaltigen Investments gegen den Klimawandel?

Hitze und Dürreperioden machen Europa aktuell schwer zu schaffen. Die Folgen des Klimawandels sind deutlich spürbar. Eine Katastrophe für Wirtschaft, Natur und Gesellschaft, wenn durch Innovation nicht bald Abhilfe geschaffen wird und die Klimawende sichtlich an Fahrt aufnimmt. Die Universität Oxford prognostiziert, dass ein ungebremster Klimawandel die globale Wirtschaft bis zum Jahr 2100 rund 30 Prozent ihres potenziellen Pro-Kopf-BIP kosten könnte.

Doch die für den Klimaschutz elementar wichtigen Technologien, darunter regenerative Energie- und Speicherlösungen sowie Elektromobilität, kosten Geld. Geld, das viele Anleger heute gerne investieren. Studien zeigen: Bei der Wahl unserer Kapitalanlagen berücksichtigen wir zunehmend die Auswirkungen unseres Kapitaleinsatzes auf unseren Planeten und die Gesellschaft. 

Als Kapitalgeber spielt die Finanzindustrie in puncto Innovation für den Klimaschutz eine wichtige Rolle. Schließlich stellen ESG-zertifizierte Anleihen Kapital für Emittenten bereit, die die Klimawende und andere sozialverantwortliche Projekte maßgeblich mit vorantreiben. Chancenorientierten Investoren stehen dadurch attraktive und vielfältige Portfoliobausteine zur Verfügung. Wir sprachen mit Rosa Sangiorgio, Head of ESG bei Pictet Wealth Management, einer unabhängigen Investmentgesellschaft.

Rosa Sangiorgio, Head of ESG bei Pictet Wealth Management

Frau Sangiorgio, der Klimawandel, die wachsende Ungleichheit, wenn es um den Zugang zu Nahrungsmitteln geht, und die Energiesicherheit, die aktuell stärker denn je in Gefahr zu sein scheint – die Welt steht vor immensen Herausforderungen. Doch es besteht auch Hoffnung: Während der Pandemie haben wir gesehen, wie schnell dank massiver Investitionen Impfstoffe bereitgestellt werden konnten. Wie optimistisch sind Sie, dass uns das auch in Bezug auf die anderen Herausforderungen gelingen kann? 

Wir haben es mit gewaltigen Herausforderungen zu tun, mit denen aber auch die Chance verbunden ist, Dinge schneller in Bewegung zu bringen, als man es unter normalen Umständen tun würde. Was es gegenwärtig zu erreichen gilt, ist ein verantwortungsbewusster Kapitalismus, der sich auf die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft stützt. Dieser verantwortungsbewusste Kapitalismus muss das derzeitige lineare Modell ersetzen, das durch die maßlose Ausbeutung natürlicher Ressourcen und Ökosysteme unseren Planeten aus dem Gleichgewicht bringt und damit unsere Existenzgrundlage gefährdet. 

Es geht um einen umfassenden systemischen Wandel: von der Energieversorgung und Infrastruktur bis hin zur Art und Weise, wie wir uns ernähren und reisen. Daraus ergibt sich möglicherweise die größte Investitionschancen unseres Lebens. 

Pictet leistet seit dem Jahr 2000 – lange vor der Unterzeichnung des Pariser Abkommens – Pionierarbeit bei thematischen Strategien, die Kapital in Unternehmen lenken, die an Lösungen für die größten ökologischen Herausforderungen der Welt arbeiten. Heute leisten Unternehmen, die an nachhaltigen Technologien arbeiten einen wichtigen Beitrag zu dem erforderlichen Systemwechsel – von der sauberen Stromerzeugung bis hin zur Entwicklung nachhaltiger Baustoffe. 

Da fast alle Sektoren der Realwirtschaft Treibhausgase emittieren, ist außerdem eine grundlegende Richtungsänderung bei den Produktionsprozessen erforderlich. Egal, ob es dabei um Lebensmittel, Strom oder Zement geht. Vor diesem Hintergrund wird die branchenübergreifende Nachfrage nach Dekarbonisierung und CO2-armen Lösungen in den kommenden Jahrzehnten stark zunehmen. Daraus ergibt sich im Idealfall eine neue "Normalität" – nachhaltiger, integrativer und gerechter, als es gegenwärtig der Fall ist.

In Krisenzeiten sind natürlich viele Investoren verunsichert. Wie erklären Sie Anlegern, dass gerade Krisen oft interessante Investment-Perspektiven bieten?

Grundsätzlich ergeben sich aus Krisen sowohl Risiken als auch Chancen. Wer sich als Anleger für solche Chancen interessiert, muss den Blick auf langfristige Entwicklungen richten. Dabei gilt es, einen Schritt zurückzutreten, den gegenwärtigen Lärm zu ignorieren, um zu erkennen, wo die Chancen von morgen liegen werden, wenn sich der Staub von heute gelegt hat. 

Als unabhängige Investoren sind wir in der Lage, jede Situation – auch Krisen – mit einer langfristigen Sichtweise zu analysieren. Eine besondere Rolle spielt dabei unsere Partnerschaftsstruktur. Unsere Managing Partner blicken im Durchschnitt auf 21 Jahre Erfahrung zurück. Entscheidungen werden hier nicht anhand kurzfristiger Tendenzen getroffen, sondern auf Basis fundierter Zukunftsprognosen, die sich über Jahrzehnte erstrecken können. 

Pictet 1

Betrachten wir das Thema Klimaschutz in einem globalen Kontext, ist das geforderte Investitionsvolumen immens. Experten gehen davon aus, dass weltweit allein rund vier Billionen USD jährlich erforderlich sind, um eine Netto-Null-Treibhausgasemission zu erreichen. Der globale Anleihemarkt wird daher in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele spielen. Ist vor diesem Hintergrund ein Trend in Richtung nachhaltiger Kapitalanlagen erkennbar? 

Kurzfristig gesehen ist der Übergang zur Net-Zero-Wirtschaft sehr kostspielig – die langfristigen Kosten der Untätigkeit allerdings viel höher. Die Modellszenarien der Shared Socioeconomic Pathways (SSPs) zeigen, dass im optimistischsten Szenario (SSP5) das durchschnittliche Pro-Kopf-BIP eines Landes um etwa 4,6 Prozent wachsen wird, während das prognostizierte Wachstum im pessimistischsten Szenario (SSP3) bei etwa 1,7 Prozent liegt. Auf ein Jahr betrachtet scheint der Unterschied nicht sehr groß zu sein. Über drei Jahrzehnte geht es dabei aber um ein Wachstum von 70 Prozent, das einem Wachstum von 290 Prozent gegenübersteht.   

Statistiken über das absolute Wachstum nachhaltiger Anlagen hängen von der verwendeten Definition ab. Allgemeiner Konsens ist, dass dieser Bereich in den letzten zehn Jahren sowohl durch private als auch durch öffentliche Investitionen schnell gewachsen ist. Neue Maßnahmen tragen zu diesem Trend bei. Dazu zählen etwa die obligatorische Erfassung der Nachhaltigkeitspräferenzen von Kunden (MIFID-II-Aktualisierung) oder die technischen Screening-Kriterien der EU-Taxonomie.

Der ESG-Markt für festverzinsliche Wertpapiere unterteilt sich in verschiedene Kategorien. Am verbreitetsten sind mittlerweile die sogenannten Green Bonds. Diese „grünen Anleihen“ werden seit 2007 emittiert, um spezifische Projekte zu finanzieren, die zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen. Statistiken zufolge hatte der Markt für Green Bonds von Unternehmen Ende 2020 einen Wert von weltweit USD 468 Mrd. Wie sehen Sie die Entwicklung für die nächsten Jahre?

Rosa Sangiorgio: Die starke Nachfrage für nachhaltige Anlagen sowie der Druck politischer Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden haben in den letzten Jahren die Produktinnovation und damit die Markttiefe und –liquidität vorangetrieben. Die Gesamtemissionen nachhaltiger Schuldtitel erreichten 2021 einen neuen Höchststand von über 1,4 Billionen USD und damit fast doppelt so viel wie im vorherigen Rekordjahr 2020. 

Der Trend zeichnet sich besonders in der EU und im Vereinigten Königreich seit Jahren ab und wird auch von den wichtigsten internationalen Finanzinstitutionen und multilateralen Entwicklungsbanken unterstützt. Diese arbeiten zunehmend Hand in Hand mit dem Privatsektor. Mit Blick auf die Zukunft schätzt das Institute of International Finance, dass die Emission von ESG-Schuldtiteln im Jahr 2022 mehr als 2,2 Billionen USD und bis 2025 mehr als 4,5 Billionen USD erreichen könnte, wobei Green Bonds weiterhin dominieren werden.

Als einer der Kernsektoren beim Thema Klimaschutz gilt der Immobilienbereich. Schließlich sind Gebäude die weltweit größten Energieverbraucher. Indem wir Gebäude nachhaltiger gestalten und Bestände entsprechend sanieren, können wir die Umwelt massiv entlasten und gleichzeitig die Renditechancen für Anleger erhöhen. Wie sehen sie die aktuelle Situation und wie steht die Branche zum Thema Nachhaltigkeit?

Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen von Immobilien bilden fast 40 Prozent des weltweiten CO2-Fußabdrucks. Dennoch ist die Immobilienbranche ein Nachzügler, wenn es um grüne Investitionen geht. Darüber hinaus sind Immobilien anfällig für verschiedene klimabezogene Risiken. Die offensichtlichste Bedrohung sind dabei physische Schäden, die durch den Klimawandel entstehen. 

Die Regulierungsbehörden sind besorgt über die schleppenden Änderungen in der Branche und verschärfen daher zunehmend die Umweltvorschriften. Es ist bezeichnend, dass die Value-at-Risk-Kalkulationen des Sektors diesen Vorschriften inzwischen größeres Gewicht beimessen als jedem anderen kurzfristigen Risiko. 

Damit globale Net-Zero-Ziele erreichbar werden, muss ein großer Teil der weltweiten Immobilien – von denen 80 Prozent für eine Lebensdauer bis mindestens 2050 gebaut wurden – nachgerüstet werden. Dabei geht es um eine breite Palette von Bautechniken, die darauf abzielen, bestehende Wohn- und Geschäftsgebäude zu modernisieren, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu senken und Betriebskosten zu sparen. Die Nachrüstung ist eine beliebte Alternative zum energieintensiven und umweltbelastenden Abriss und Wiederaufbau baufälliger Gebäude.

Vor diesem Hintergrund scheint es, dass wirklich grüne Immobilien – also solche, die als nachhaltig zertifiziert sind und mit erneuerbaren Energien betrieben werden – mit einem Aufschlag gehandelt werden. Umso mehr, da Gebäude mit Umweltzeichen eine höhere finanzielle Rendite erzielen als konventionelle Gebäude – sowohl in Bezug auf die Miete als auch auf den Verkaufspreis. Studien zeigen, dass der Aufschlag bei neueren Gebäuden größer ist und mit zunehmendem Alter des Objekts abnimmt. Außerdem nimmt er tendenziell zu, wenn sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt. Dieses Phänomen ist auf mehreren Märkten in der sogenannten ersten Welt zu beobachten, darunter in den USA, im Vereinigten Königreich und in Australien. In den meisten Entwicklungsländern ist nachhaltiges Bauen hingegen noch kaum verbreitet.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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