- FinanzvergleichAnzeige
- ProduktvergleichAnzeige
Weltweit sehen sich Unternehmen immer öfter Cyber-Attacken ausgesetzt. Organisationen in der EMEA-Region sind dabei überdurchschnittlich exponiert. Vom Ausmaß der Bedrohung und geeigneten Sicherheitskonzepten.
Es war die wohl spektakulärste Cyber-Attacke des vergangenen Jahres: Mit einem Angriff auf die IT-Systeme der Betreiberfirma der Colonial Pipeline, die fast die gesamte US-Ostküste mit Benzin, Diesel und Kerosin versorgt, stoppten Hacker den Geschäftsbetrieb eines wichtigen Infrastrukturplayers im US-Energiesektor. Eine Lösegeldzahlung in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro und sechs Tage später nahm die Pipeline ihren Betrieb wieder auf. Wegen leerer Tanks und Panikkäufen geschlossene Tankstellen öffneten wieder, mehrere Großflughäfen konnten alle landenden Maschinen wieder normal betanken. Was mit den 100 Gigabyte Geschäftsdaten, die die Hacker erbeutet haben wollen, geschehen ist, ist bis heute nicht bekannt.
So umfangreich werden die Folgen einer erfolgreichen Ransomware-Attacke bei den allermeisten Unternehmen zwar nicht sein, doch das Beispiel zeigt, dass selbst vermeintlich kleine Sicherheitslücken immense Auswirkungen haben können. Und die Zahl solcher Angriffe wird wachsen, prophezeien unter anderem die Experten des IT-Sicherheitsanbieters Zscaler.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Cloud-Anteil in den Anwendungen von Unternehmen immer weiter zunimmt – und damit die Zahl der möglichen Angriffspunkte. Cloud-Lösungen sind nicht per se unsicher, erfordern aber neue Sicherheitsmaßnahmen und besondere Aufmerksamkeit beim Implementieren. Denn klar ist: Die Nutzung des Internets als Bindegewebe, das das Ökosystem aus Kunden, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, Anwendungen und Daten zusammenhält, bringt Unternehmen große Vorteile in Bezug auf Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit. „Wir stellen fest, dass Unternehmen und Institutionen es Angreifern vielfach zu leicht machen, weil sie kein Auge darauf haben, welche ihrer Inhalte zugänglich im Internet stehen“, sagt Kevin Schwarz, Director Transformation Strategy bei Zscaler EMEA. Oftmals würden Applikationen direkt online verfügbar gemacht, obwohl es dazu keinen Grund gäbe. Dazu zählt beispielsweise VPN. Cyber-Kriminelle könnten diese als Angriffspunkt oftmals mit geringem Aufwand ausfindig machen, sagt Schwarz, und eine Attacke starten, zum Beispiel mit Ransomware.
Wie gefährdet Unternehmen sind, zeigen die Ergebnisse des Zscaler-Reports „Exposed 2021“. Hierfür analysierte Zscaler die im Internet sichtbaren Angriffsflächen von 1.500 unterschiedlich großen Unternehmen aus 23 verschiedenen Branchen auf der ganzen Welt. Das Ergebnis: Im Schnitt wies jedes Unternehmen 135 nach dem CVE-Standard verzeichnete potenzielle Schwachstellen auf. Und jede einzelne davon könnte bereits ein Risiko darstellen. Hinzu kommt, dass fast die Hälfte der Schwachstellen mit dem Schweregrad „kritisch“ oder „hoch“ zu bewerten war.
Vor allem Web-Anwendungen, die während der Pandemie oft hastig implementiert wurden, sind dem Report zufolge für Hacker ein attraktives Einfallstor – erst recht bei Unternehmen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA). Die Studienautoren halten fest: „Nach geografischen Standorten aufgeschlüsselt weisen Unternehmen in der EMEA-Region durchweg höhere Durchschnittswerte in Bezug auf Schwachstellen auf.“
Pro EMEA-Unternehmen ermittelte Zscaler 164 CVE-Schwachstellen und 283 exponierte Server plus 52 exponierte Cloud-Instanzen. Dabei gilt natürlich: Nicht jedes exponierte (im Web auffindbare) Element ist ohne das Wissen des Unternehmens dort. So ist es beispielsweise der Zweck von Websites, dass sie im Netz gefunden werden können.
Diese Branchen haben die meisten Sicherheitslücken bei Servern und Cloud-Anwendungen
Generell, so halten es die Studienautoren fest, war zu beobachten, dass größere Unternehmen mehr Angriffsfläche boten als kleinere. Für alle gelte aber: „IT-Teams sollten eine Minimierung der Angriffsfläche und Schwachstellen durch anerkannte Best Practices anstreben“, rät die Studie. Insbesondere empfehle sich der Einsatz von Zero-Trust-Sicherheitslösungen.
Bei Lösungen auf Basis von Zero-Trust wird einer Netzwerkverbindung nicht mehr grundsätzlich getraut, und damit keinem User mehr ein Vertrauensvorschuss beim Zugriff auf seine Anwendungen eingeräumt. Entsprechend wird Vertrauen nur basierend auf der Benutzeridentität und dem Kontext gewährt, wobei Richtlinien definieren, welche Aktionen erlaubt beziehungsweise verboten sind.
Einem Angriff, zum Beispiel mit Ransomware, die Computerinhalte verschlüsselt und Lösegeld für die Entschlüsselung erpressen soll, kann auf diese Weise vorgebeugt werden. Entscheidend ist einerseits die Reduktion der Angriffsfläche durch ein Zero-Trust-Modell, andererseits auch die Durchleuchtung des gesamten – auch des verschlüsselten – Datenverkehrs auf darin verborgenen Schadcode. „Die Einsicht in den gesamten Internet-Datenverkehr, auch in den verschlüsselten, wird in diesem Kontext zu einem entscheidenden Faktor im Kampf gegen Ransomware“, sagt Experte Kevin Schwarz mit Blick auf die IT-Herausforderungen für Unternehmen in 2022. Zscaler-Daten zufolge nahmen insbesondere Angriffe mit Ransomware, die über TLS-verschlüsselte Verbindungen in ein Netzwerk geschleust wurde, zuletzt um 500 Prozent zu.
Zero-Trust-Konzepte, sagt Schwarz, könnten bei der Erhöhung der Sicherheit helfen, würden von Unternehmern und Mitarbeitern aber leider oft missverstanden. „Zero Trust, wörtlich übersetzt: kein Vertrauen, das klingt schnell wie eine Absage an die Integrität der Mitarbeiter. Vielmehr ist es aber ein architektonischer Ansatz für mehr Sicherheit in der gesamten Organisation.“
Anbieter wie Zscaler, die ihre Kunden bei der Beschleunigung des digitalen Wandels unterstützen, behalten Transformationstrends und damit verbundene Auswirkungen auf die IT-Sicherheit stets im Blick. So empfiehlt Zscaler Zero-Trust-Konzepte auf Cloudbasis und rät Unternehmen darüber hinaus dazu, beim eigenen Sicherheitsportfolio auf eine Vielschichtigkeit der Abwehrmaßnahmen zu setzen. Kevin Schwarz: „Eine mehrschichtige Secure-In-depth-Strategie ist für Unternehmen unerlässlich. Unterschiedliche Anwendungen erfordern unterschiedliche Sicherheitsmaßnahmen. Damit geht einher, dass all diese Lösungen nicht nur von einem einzigen Partner kommen können.“ Für die Gesamtsicherheit müsse das aber kein Nachteil sein, wenn alle Lösungen miteinander harmonieren und ihre Stärken auf diese Weise für mehr Sicherheit kombiniert werden.
Viele Zscaler-Kunden betrachten das Security-Thema ähnlich ganzheitlich, berichtet Schwarz und fügt hinzu: Warum Ausgaben für Cyber-Sicherheit nötig seien, frage mittlerweile keine Organisation mehr. „Alle möchten sich bestmöglich für den Fall der Fälle aufstellen. Es gibt keine Ausnahmen und keine Unterschiede bei Cyberangriffen. Jede Schwachstelle, die Angreifer finden, werden sie auch nutzen. Die Frage ist also nicht, ob ein Unternehmen attackiert wird, sondern nur, wann. Und wenn das passiert, ist es besser, vorbereitet zu sein.“
Wie groß ist die Angriffsfläche Ihrer Organisation im Internet? Finden Sie es heraus mit einer kostenlosen Analyse unter https://info.zscaler.com/internet-attack-surface-analysis