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Kommunikation in weltumspannender Medien-Holding

„Man muss sich manchmal selber kannibalisieren“

Die Holtzbrinck Publishing Group verlegt Zeitungen, Belletristik und Fachbücher. In der Pandemie
waren neue Kommunikationskanäle wichtig für den Erfolg.

Die Produkte aus dem Reich der Holtzbrinck Publishing Group mit ihren weltweit
mehr als 14000 Mitarbeitern kennt und nutzt vermutlich so gut wie jeder Deutsche
mindestens einmal in seinem Leben. Sei es die Wochenzeitung „Die Zeit“, die
Romane von Verlagen wie Rowohlt, Droemer Knaur oder S. Fischer Verlage oder
Macmillan mit Autoren von Albert Camus bis Daniel Kehlmann.

Pioniere des Wandels Frank Thelen + Harald Greiner

Im Zuge der Pandemie wurden auch oft Publikationen aus der Springer Nature Group zitiert und
viele Schüler und Studenten lernen Sprachen mit den Materialien der Gruppe.
Die Fäden laufen in der Gänsheidestraße in Stuttgart zusammen. Harald Greiner,
Vice President IT, Technology & Sourcing der Holtzbrinck Publishing Group hatte in
der Pandemie tiefe Einblicke in die durch die Pandemie beschleunigten
Veränderungsprozesse einer Branche, die beim gedruckten Produkt begonnen hat,
wie er im Gespräch mit Investor und Autor Frank Thelen in einer Folge von „Pioniere
des Wandels“ von Slack berichtete.

„Wir waren mit eine der ersten Branchen, die von der Digitalisierung betroffen
waren“, sagte Greiner. Für ihn habe die Digitalisierung zwei Facetten. Zum einen
seien klassische Geschäftsmodelle verändert worden, zum anderen helfe die
Digitalisierung den traditionellen Produkten mit Datenjournalismus, Big Data und
Machine Learning, die eigenen Produkte zu verbessern.

Die Holtzbrinck Publishing Group hat frühzeitig mit Investitionen in reine digitale
Geschäftsmodelle begonnen. Die Erkenntnisse daraus helfen auch, die bestehenden
Angebote zum Beispiel im Bildungsbereich zu verbessern. „Früher waren das
Bücher, heute sind es E-Learning-Plattformen. Da ist eine Riesenveränderung
passiert“, sagte Greiner.

Die Bereitschaft zur Anpassung im Konzern sei in der Unternehmenskultur verankert
und daher sei es in der Pandemie auch möglich gewesen, quasi über Nacht die
Zusammenarbeit neu aufzustellen. Kern sei es gewesen, dass fast sämtliche Daten
und Prozesse in der Cloud lägen und somit jeder Mitarbeiter zu jeder Zeit von jedem
Ort auf alle für ihn wichtigen Daten Zugriff habe.

Essenziell sei dabei, dass die Zusammenarbeit über Plattformen wie Google und
Slack konzernweit gewährleistet sei. Innerhalb jedes Unternehmens der Holding
spielt die Organisation und Kommunikation via Google und Slack im Alltag
inzwischen eine entscheidende Rolle. So ist in der Online-Redaktion der
Wochenzeitung “Die Zeit”, die je zur Hälfte der Holtzbrinck Publishing Group und der
Dieter von Holtzbrinck Medien (DvH) gehört, Slack das Instrument, um die
Redaktions- und Themenplanung zu erarbeiten.

Aber auch im Konzern sei diese Form des Austauschs wichtig. Schließlich bestünde
Holtzbrinck zwar aus zahlreichen einzelnen Unternehmen, aber diese stünden im
engen Austausch. Denn enger Kontakt und intensiver Austausch wird konzernweit
immer öfter digitale Wege gehen statt physische Treffen voraussetzen. „Wir haben
seit Jahren unseren Technology-Day, den wir 2021 erstmals digital abgehalten
haben“, sagt Greiner. Mehr als 100 Experten tauschten sich dabei über Prozesse
und Lösungen miteinander aus.

Zudem trafen ebenfalls erstmals digital die mehr als 50 AI-Spezialisten jeder
Konzern-Einheit zusammen, um die nötigen Entwicklungen zu besprechen. „Wir
fragen uns immer, was heißt das für unser Geschäft? Wir müssen uns notfalls auch
mal kannibalisieren“, sagt Greiner. Schließlich gelte die Regel der Digitalisierung,
dass wenn ein Unternehmen es nicht selber mache, früher oder später ein
branchenfremdes Unternehmen das übernehme.

Für Greiner hat das für Unternehmen eine entscheidende Konsequenz:„Die Rolle des
CIO und CTO hat sich dabei gewandelt.” Die Rolle sei in allen Unternehmen immer
entscheidender, um die Transformation voranzutreiben.

Für die Zusammenarbeit rechnet Greiner im „New Normal“ auch in der Holtzbrinck
Publishing Group mit hybriden Arbeitsformen, die den Wünschen der Mitarbeiter
nach entweder mehr Zeit im Homeoffice oder aber auch Präsenz in Büros Rechnung
tragen müssen. Gute Fachkräfte seien das wichtigste für Unternehmen und man
müsse sich für die umworbenen Experten interessant machen.

Die Erkenntnis aus dem vermutlich größten Feldversuch der Menschheit ist, dass Mitarbeiter das nötige
Vertrauen von Unternehmen für Remote Work rechtfertigen. Im Gegenteil, eher sind
Steigerungen der Produktivität oder Rückgang der krankheitsbedingten Fehlzeiten zu
beobachten. “Dennoch braucht es Büros als Treffpunkte”, sagt Greiner. Vielmehr als
um die Erledigung von Tätigkeiten, geht es dabei aber eher darum, Orte zu schaffen,
an denen Mitarbeiter sich begegnen können, sich inhaltlich austauschen und die
Unternehmenskultur pflegen können.

Mit den richtigen Mitarbeitern seien dann auch rasche und ungewöhnliche Schritte
möglich. So habe Amazon zu Beginn der Pandemie für eine Zeit Lager geräumt für
Desinfektionsmittel und die Auslieferung der Bücher der verschiedenen Verlage sei
davon betroffen gewesen. „Wir haben dann den Vertrieb selbst in die Hand
genommen“, sagte Greiner. Dass die Buchläden geschlossen blieben, habe neue Wege geebnet: „Es gibt für unsere Science-Fiction-Romane eine große Community, die sich zu einem Festival mit mehr als 100.000 Teilnehmern zusammentraf.“

 

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