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DIGITAL MODERNIZATION

“Man muss sich fragen, wie wichtig die IT für den Erfolg ist”

Deutschland arbeitet dezentral. Spätestens mit Beginn der Pandemie galt es für viele Unternehmen, ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen binnen kurzer Zeit ihre berufliche Tätigkeit von zuhause aus zu ermöglichen. Ende 2020 arbeitete immerhin ein Viertel der Bundesbürger außerhalb der klassischen Büro- bzw. Arbeitsumgebung. Vor allem die IT wurde in diesem Zusammenhang vor große Herausforderungen gestellt. War das notwendige Digitalisierungs-Knowhow bereits vorhanden? Reichten die Netzwerke, um Daten sicher und für alle Mitarbeiter und Partner zugänglich zu machen? Was konnte und wollte die eigene IT intern leisten – und was galt es besser auszulagern?

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Wir sprachen mit Holger Sievers von msg services. Der Experte weiß: Das Thema Digitalisierung ist zwar in aller Munde, doch der Reifegrad ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Die msg services mit bundesweit zehn Standorten und über 320 Mitarbeitenden ist ein Tochterunternehmen der unabhängigen msg Unternehmensgruppe mit mehr als 8.500 Mitarbeitenden bei einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro in 2020. Sie bietet vor allem mittelständischen Unternehmen ganzheitliche Servicelösungen und vollumfängliche Beratungsleistungen zur Digitalisierung und Cloud an. Dabei verzeichnet msg services in diesem Geschäftsfeld ein jährliches Wachstum von mehr als 20 Prozent.

Lieber Herr Sievers, die vergangenen Monate haben in vielen Unternehmen einen regelrechten Digitalisierungsboom ausgelöst. Viele Experten gehen davon aus, dass die Krise mit der zügigen Relokalisierung vieler Mitarbeiter ins Homeoffice einen begonnenen Trend nur verstärkt hat. Wo sehen Sie den stärksten Einfluss der Pandemie?

Holger Sievers: Die Pandemie war definitiv ein Treiber, auch weil sie durch die verstärkte Nutzung von Homeoffice für Unternehmen eine deutlich reduzierte Reisetätigkeit bedeutet hat. Das hat die Arbeitswelt verändert und damit natürlich auch neue und erweiterte Anforderungen an die IT gestellt. Je nach digitaler Reife eines Unternehmens wurden diese Lösungen, die ein dezentrales Arbeiten vieler Anwender ermöglicht haben, zunächst  eher „hemdsärmelig“ umgesetzt, zum Teil aber auch schon sehr sicher und differenziert. Ich bin überzeugt, dass diese veränderten Arbeitsbedingungen auch nach der Pandemie bestehen bleiben. Entsprechend wächst branchenübergreifend der digitale Handlungsdruck.

Gab es in diesem Zusammenhang auch Entwicklungen, die Sie selbst überrascht haben?

Holger Sievers: Ehrlich gesagt, ja. Ich hätte zum Beispiel nicht gedacht, dass man ein so zentrales Thema wie die Rekrutierung von Mitarbeitenden vollständig digital umsetzen kann. Ich hätte vermutet, dass ein qualifizierter Eindruck nur über ein persönliches Treffen hergestellt werden könnte. Dass dem gar nicht so ist, zeigt die aktuelle Zeit mit zum Teil ausschließlich digitalen Recruiting- und Onboarding-Prozessen. Aber auch größere Meetings und Konferenzen bzw. Workshops mit mehreren Teilnehmern lassen sich unkompliziert in die digitale Sphäre verlagern. Das ist sehr beeindruckend und zeigt, wie nachhaltig sich unsere Arbeitswelt durch die Digitalisierung verändert.

Gerade Unternehmen, die in puncto Digitalisierung noch am Anfang stehen, profitieren von der Expertise erfahrener Service-Dienstleister. Dennoch möchten viele sich die Flexibilität bewahren, sich nicht in technologische Abhängigkeit begeben. Was raten sie diesen Unternehmen?

Holger Sievers: Von Technologie sind wir heute de facto immer abhängig. Die Herausforderung besteht vielmehr in der Planung. Unternehmen und die Anforderungen an die IT verändern sich, und das macht die richtigen Ressourcen und Skills notwendig. Ein guter Plan und eine durchdachte Strategie, wie man IT betreibt, sind elementar wichtig. Man muss sich überlegen, was man selbst machen möchte und kann – und was nicht. Und sich auch die Frage stellen, welchen erfolgskritischen Anteil die IT am eigentlichen Kerngeschäft hat.

Was ist für mich als Unternehmen „lebensnotwendig“ – Stichwort: „Sensible Daten“. Daten sind Mehrwerte – und damit Geld – entsprechend gilt es, sie ganz besonders zu schützen. Andere Teile der IT wiederum müssen primär funktionieren, zum Beispiel Kollaboration und Kommunikation innerhalb eines Unternehmens. Der Differenzierungsschritt „Was mache ich selbst und was muss ich in fremde Hände geben?“ ist je nach Branche und Unternehmensgröße unterschiedlich komplex.

Partnerwahl in der IT: „weniger ist mehr“

Wenn ich dann etwas outsource, entsteht immer eine gewisse Abhängigkeit. Man will natürlich auch als Unternehmen in der IT nicht zehn bis fünfzehn Partner haben. Das wäre in puncto Steuerung, Synchronisation und erst recht im Falle eines Fehlers fatal. Hier gilt ganz klar: „weniger ist mehr“. Dabei müssen die technischen Lösungen auf der einen Seite leistungsstark, auf der anderen Seite aber auch flexibel genug sein, um auf Veränderungen schnell reagieren zu können. Hier arbeiten wir seit Jahren erfolgreich mit Juniper zusammen.

Obwohl Cloud-Lösungen in Bezug auf ihre Sicherheit stark aufgeholt haben, herrschen in den Vorständen einiger Unternehmen noch Sicherheitsbedenken. Sind diese in Ihren Augen berechtigt?

Holger Sievers: Das Thema Sicherheit muss grundsätzlich sehr differenziert betrachtet werden. Cloud-Lösungen haben einerseits unterschiedliche Wertigkeiten – andererseits gibt es aber auch verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten. „Cloud“ ist heute ein Modebegriff. Wir haben auf der einen Seite die so genannten Hyperscaler wie Amazon, Microsoft und Google, die mit AWS, Azure und der Google Cloud sehr flexibel den Bedarf regulieren und Spitzen abdecken. Auf der anderen Seite gibt es auch Anbieter – vor allem im Private Cloud Bereich – die viel stärker individualisiert sind, auch was das Thema Sicherheit angeht. Die Frage, wo ich als Unternehmen meine Daten speichere, hängt in erster Linie von deren Eigenschaften, ihrer Kritikalität und natürlich meinem Geschäftszweck ab. Daraus entwickle ich dann ein Cloud-Konzept. Die totale Sicherheit wird es niemals geben. Aber ein gut überlegtes Sicherheitskonzept kann sehr stark dazu beitragen, Daten bestmöglich zu schützen.

Stichwort: „Neue Normalität“: Was sind, Ihrer Meinung nach, die nachhaltigsten Veränderungen der Unternehmens- und IT-Welt, mit denen wir uns aktuell konfrontiert sehen? Wo sehen sie die größten Chancen und Potenziale?

Holger Sievers: Die größte Veränderung besteht zwangsläufig in einer neuen Art des Arbeitens. Denn diese bringt nicht nur geschäftliche, sondern auch gesellschaftliche Veränderungen mit sich. Arbeitswege werden in Zukunft kaum noch eine Rolle spielen. Das verändert unsere Zusammenarbeit und auch unser Zusammenleben grundlegend. Darin liegen auch große Chancen und Potenziale – durch die IT und Netzwerke. Wir können kollaborieren, doch dafür benötigen wir die richtige und sichere Infrastruktur. Diese wachsende Erkenntnis wird eine neue Dynamik in der IT mit sich bringen.  So wird auch das Thema „Sourcing“ eine wichtige Rolle spielen, da Unternehmen sich fragen, was sie selbst vorhalten und machen möchten – und was sie rausgeben. Eine spannende Entwicklung mit großem Potenzial.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

 

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