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German Angst oder kluge Investments?

Die Deutschen und das Geld – 3 Mythen

girocard Artikel 2 Titelbild

German Angst oder kluge Investments? 3 Mythen über die Deutschen und das Geld

Kommt das Thema Geld zur Sprache, hüllen sich die Deutschen gern in Schweigen. Gespräche über das Gehalt, die persönlichen Finanzen oder Rücklagen sind geradezu tabu. Die Privatsphäre in dieser Hinsicht wird vehement verteidigt, selbst innerhalb der Familie oder des engsten Freundeskreises. Die Sparsamkeit mit Worten lässt sich angeblich auch direkt auf den Umgang der Deutschen mit dem Geld ummünzen: das Vermögen zusammenhalten, immer kontrolliert bleiben und an der Kasse am liebsten mit Bargeld zahlen. Aber wie sehr treffen solch gängige Klischees tatsächlich zu? Wie stehen die Deutschen beispielsweise wirklich zur Kartenzahlung, zu privaten Investments sowie zu moderner Finanztechnologie?

Mythos Nr. 1: Nur Bares ist Wahres

Während in den Nachbarländern selbst das Brötchen beim Bäcker per Karte gezahlt wird, hat Deutschland einen Ruf als „Barzahlerland“. Der Grund für viele: Was man an Bargeld ausgegeben hat, lässt sich stets schnell mit einem Blick in den Geldbeutel checken. Dazu kommt das Gefühl der Sicherheit, denn wer mit Bargeld zahlt, hat die Transaktion direkt vor Augen – und damit die unmittelbare Bestätigung, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Tatsächlich liegt in Deutschland die Zahlung per girocard mit der Barzahlung gleichauf. Vor allem die Corona-Krise und das Bedürfnis nach Abstand und Kontaktlosigkeit in jeglichen Bereichen verliehen der Kartenzahlung einen erheblichen Schub. Laut einer Allensbach-Studie im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme aus dem Jahr 2020 bevorzugen rund 48 Prozent der Deutschen  an der Kasse mittlerweile ihre girocard und möchten sie auch nach der Krise hauptsächlich verwenden. Bereits jeder zweite Verbraucher gibt außerdem an, bereits mindestens einmal kontaktlos gezahlt zu haben. Besonders attraktiv, denn das PIN-freie Bezahlen via NFC der girocard funktioniert nun bis zu einem Betrag von 50 Euro. So sind kleine wie auch mittlere Beträge unkompliziert zu begleichen. Und auch die Finanzen lassen sich mit den dazugehörigen Banking-Apps jederzeit bestens überprüfen.

Mythos Nr. 2: Bloß kein Risiko!

Die Deutschen sind dem allgemeinen Verständnis nach disziplinierte Sparer, die ihre Finanzen stets im Blick haben. Tatsächlich aber lässt das Sparverhalten hierzulande zu wünschen übrig – beziehungsweise, es gestaltet sich äußerst traditionell. Denn das Prinzip „Geldstrumpf unter der Matratze“ ist allzu weit verbreitet: Das Geld liegt auf dem Sparbuch und wird kaum bewegt. Dabei ließen sich durch eine gute Anlage des Vermögens – auch mit einer niedrigen Verzinsung – attraktive Erträge erzielen. Zudem investieren laut J.P.Morgan Asset Management (2019) nur 21 Prozent der Deutschen in den Kapitalmarkt. So verpasst der Großteil der Bevölkerung die Chance, über Kapitalbeteiligungen, die als zuverlässig gelten, den Vermögensaufbau anzugehen. Auch die Scheu vor der Börse ist tatsächlich groß. Eine Investition in Wertpapiere kommt vielen Deutschen zufolge einer Art Glückspiel gleich. Die Investition in Aktien steht da für viele gar nicht erst zur Debatte. Tatsächlich verharren viele Menschen in Deutschland in traditionellen Sparmustern.

Mythos Nr. 3: Mobile Payment? Kein Bedarf!

Ein weiterer Mythos besagt, dass viele Verbraucher dem Verfahren gegenüber skeptisch eingestellt sind und an der Sicherheit der Technologie zweifeln. Das stimmt allerdings nicht. Die Wahrheit: Mobile Payment wird zwar vor allem unter jüngeren, technikaffinen Nutzern immer populärer. Doch auch ältere Konsumenten zeigen sich offen gegenüber dieser Bezahlart. Im Rahmen einer Studie im Auftrag der EURO Kartensysteme aus dem Jahr 2019 wurden 239 Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt, die Online-Banking nutzen und ein Smartphone haben. 96 Prozent waren im Besitz einer girocard. 42 Prozent der Kartenbesitzer und 56 Prozent der Kontaktloszahler zeigten sich an einer digitalen Karte im Smartphone sehr interessiert. 16 Prozent gaben sogar an, Erfahrungen mit mobiler Bezahlung gemacht zu haben. Schließlich hat Mobile Payment einige große Vorteile:

  • Das Smartphone ist immer dabei und schnell zur Hand
  • Zahlvorgänge sind besonders schnell und unkompliziert abgewickelt
  • Eingebundene Fin-Tech-Apps gewähren stets eine klare Übersicht über alle Transaktionen

Da viele Verbraucher bereits seit Längerem das kontaktlose Bezahlen mit der girocard nutzen, ist der nächste Schritt zum Mobile Payment nicht mehr allzu groß. 89 Prozent der Kartenbesitzer wissen, dass das Wellensymbol auf ihrer girocard für die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens steht und sind somit mit der Nutzung vertraut. Hinzu kommt: Viele Menschen haben bereits beobachtet, wie andere an der Kasse unkompliziert kontaktlos zahlen. Dies stärkt das Vertrauen und kann auch traditionelle Kartennutzer dazu bringen, Mobile Payment selbst auszuprobieren. Eine digitale girocard im Smartphone, die in der Regel durch eine Möglichkeit zur Zahlungsfreigabe via Gesichtserkennung oder Fingerabdruckscan keine zusätzliche PIN-Eingabe oder Unterschrift erfordert, verschafft darum immer mehr Interessenten Flexibilität im Alltag. So gaben 31 Prozent in der Studie zwar an, Mobile Payment noch nicht genutzt zu haben, aber die vielen Vorteile zu kennen und das Thema in Zukunft anzugehen.

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