Die schnelle Übertragung großer Datenmengen bildet die Grundlage für unsere immer stärker vernetzte Wirtschaft und Gesellschaft. Mit einer neuen digitalen Plattform, entwickelt in Zusammenarbeit mit Capgemini, beschleunigt die Deutsche Telekom den Glasfaserausbau in Deutschland. Ergänzt durch die neue Mobilfunktechnologie 5G entsteht so die Infrastruktur für die weitere Digitalisierung.
Sie sind die Lebensadern der digitalen Transformation: Glasfaserkabel ermöglichen den praktisch störungsfreien Transport großer Datenmengen schnell und über weite Strecken. 500.000 Kilometer Glasfaserkabel hat die Deutsche Telekom in den vergangenen Jahren in Deutschland verlegt, wovon heute bereits private Haushalte sowie Unternehmen profitieren. „Glasfaserkabel bilden schon seit Jahren das Rückgrat unseres Telekommunikationsnetzes“, sagt Sebastian Simmer, verantwortlicher Produktmanager FTTH (Fiber to the Home) bei der Deutschen Telekom.
Podcast: 5G- und Glasfaser-Ausbau
5G und ein zügiger Glasfaser-Breitbandausbau sind für den Geschäftserfolg von Unternehmen unverzichtbar. Wo steht Deutschland in Sachen digitaler Infrastruktur? Das erörtern Sebastian Simmer (Deutsche Telekom) und Andreas Lampen (Capgemini) in unserem Podcast.
Die Notwendigkeit von noch schnellerem und stabilerem Internet wächst stetig. Es verschafft Unternehmen in Zeiten des Internets der Dinge, künstlicher Intelligenz und Cloud-Anwendungen entscheidende Wettbewerbsvorteile. Allerdings gibt es noch Herausforderungen, denn: Auf den sogenannten „letzten Metern" ist sowohl bei den Kabelnetzanbietern als auch bei der Telekom nach wie vor häufig Kupferkabel verbaut – und das stößt an seine Grenzen. Deshalb ersetzt die Deutsche Telekom die verbliebenen Kupferkabel sukzessive durch Glasfaserleitungen bis ins Haus. Dadurch sind Geschwindigkeiten von 1000 Mbit pro Sekunde möglich – perspektivisch sogar mehr. Zum Vergleich: Mit Kupfer auf den „letzten Metern“ können rund 250 Mbit erreicht werden.
Leistungsstarke Konnektivität bildet den Grundstein für eine digitale Arbeitswelt, die durch die Pandemie neuen Antrieb erhalten hat. „Glasfaser ist das Medium der Wahl, wenn immer mehr Daten in die Cloud wandern und Meetings, Konferenzen oder sogar ganze Messen ins Internet ausgelagert werden“, sagt Simmer. „Dafür braucht man eine hohe Bandbreite und hohe Zuverlässigkeit.“
Der Ausbau des Mobilfunknetzes zu 5G ergänzt die digitale Infrastruktur. „Während Glasfaser vor allem durch Zuverlässigkeit und Leistungsstärke überzeugt, birgt die 5G-Technologie andere Vorteile, beispielsweise massiv verminderte Reaktionszeiten. Das macht es für Industrieunternehmen möglich, rund eine Million Geräte pro Quadratkilometer miteinander zu vernetzen – ein Vielfaches dessen, was aktuell möglich ist“, erläutert Gunnar Menzel, Chief Technology & Innovation Officer bei Capgemini.
Laut einer Studie des Capgemini Research Institute glauben 75 Prozent der Führungskräfte, dass 5G der Schlüsselfaktor für ihre digitale Transformation in den nächsten fünf Jahren sein wird. Damit messen sie dieser Technologie die zweitgrößte Bedeutung nach Cloud Computing (84 Prozent) bei. Allgemein sind Unternehmen laut der Studie davon überzeugt, dass die Eigenschaften von 5G dazu beitragen werden, die Herausforderungen im Zusammenhang mit Konnektivität zu meistern und zukünftige Anwendungsfälle zu unterstützen.
Auch im Bereich 5G ist die Deutsche Telekom aktiv. Neben ihr zahlten weitere Telekommunikationskonzerne wie Vodafone, Telefonica und Drillisch im vergangenen Jahr allein für die Lizenzen des Turbo-Netzes mehr als 6,5 Milliarden Euro. Hinzu kommen weitere Milliarden für den eigentlichen Netzausbau. Damit schafft das Telekommunikationsunternehmen eine wichtige Grundlage, denn: Erst eine leistungsstarke Infrastruktur auf Basis von 5G und Glasfaser ermöglicht den Unternehmen international wettbewerbsfähige Digitalisierungserfolge.
Um nun den Ausbau des Glasfasernetzes zu beschleunigen, hat die Telekom zusammen mit dem Beratungsunternehmen Capgemini eine Plattform entwickelt, die den gesamten Prozess des Glasfaserausbaus digitalisiert. Von der Planung und Vermarktung über den Bau und Betrieb bis hin zum Service koordiniert sie benutzerfreundlich alle Schritte und Beteiligten und erhöht so die Ausbaugeschwindigkeit.
„Wir hatten in der Vergangenheit schon Erfahrung mit Telekom-Systemen sammeln können“, sagt Gunnar Menzel. „Für die neue Plattform haben wir zunächst einen Prototyp gebaut, an dem wir zeigen konnten, wie das Projekt aufgesetzt werden soll – nämlich mit Microservices, also mit unabhängig voneinander entwickelten Komponenten, die im Zusammenspiel schließlich das System ergeben.“
Wie wichtig gerade die reibungslose Kommunikation über digitale Kanäle ist, hat die Corona-Pandemie klar vor Augen geführt. „Wenn Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Mitarbeiter technisch entsprechend zu unterstützen, wirkt sich das negativ auf das Geschäft aus“, sagt Gunnar Menzel. „Insofern ist das nicht nur für Firmen wichtig, die mit IT oder Telekommunikation im weiteren Sinne zu tun haben. 5G und ein zügiger Glasfaser-Breitbandausbau sind branchenübergreifend für den Geschäftserfolg aller Unternehmen relevant.“
Sebastian Simmer
Sebastian Simmer hat in Deutschland und Neuseeland Wirtschaft und IT studiert. Über die Boston Consulting Group führte sein Berufsweg 2014 zur Deutschen Telekom, wo er unter anderem als Agiler Tribe Lead FTTH Glasfaser für das Kundenerlebnis FTTH und den agilen Umbau der IT- und Prozesslandschaft verantwortlich ist.
Gunnar Menzel
Als Chief Technology & Innovation Officer für Europa ist Gunnar Menzel für die Technologie- und Innovationsagenda von Capgemini Europe verantwortlich. Der passionierte Läufer (23 Halb-, 7 Volldistanz-Marathons) blickt zurück auf mehr als 30 Jahre Berufserfahrung in leitenden Positionen. Als Certified Master Architekt gehört er zum Global Architecture Board von Capgemini und ist zudem Hauptautor der TechnoVision-Trendreihe von Capgemini.