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Continental

„Wir hinterfragen im Moment alles“

Prototyp Cube
(Bild: Continental)

Die Automobilindustrie war lange Zeit das wirtschaftliche Rückgrat Deutschlands. Der Paradigmenwechsel in der Mobilität zwingt die führenden Player jedoch dazu, sich neu erfinden zu müssen. Die Entscheidungen in der Krise von heute sind dabei die Wettbewerbsvorteile von morgen wie das Beispiel Continental zeigt.

Es sind stürmische Zeiten, die Unternehmen wie Continental gerade durchleben. Die Doppelzange aus dem nahenden Ende des Verbrennerzeitalters und den nachhaltigen Folgen der Corona-Pandemie hat Hersteller und Zulieferer fest im Griff. Ein massiver Jobabbau, vor allem in Deutschland, ist die Konsequenz. Diese Zeit ist auch eine Belastungs- und Bewährungsprobe für Dirk Abendroth, seit fast zwei Jahren CTO bei Continental Automotive: „Vor allem technologisch befinden wir uns in einem großen Wandel. Die Konsequenz ist, dass wir uns verändern müssen, und diese Veränderung wird einige Jahre in Anspruch nehmen. Wir hinterfragen im Moment alles, zum Beispiel verändertes Kundenverhalten, Wettbewerber, Businessmodelle, Chancen der Digitalisierung, Produktportfolio, unsere Denk- und Arbeitsweise – dabei gibt es keine Tabus.“

Zugleich warnt Abendroth aber vor Aktionismus: „Es ist wichtig, eine Fokussierung herbeizuführen. Es ergibt keinen Sinn, alles zu verändern und gleichzeitig anzupacken.“ Die aktuelle wirtschaftliche Lage hält nach seinen Worten dazu an, noch fokussierter zu sein, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Der CTO: „Ich bin ein optimistischer Realist und glaube an unsere Veränderungsfähigkeit, bin mir jedoch bewusst, dass signifikante Veränderungen immer eine große Herausforderung sind. Bei jeder Veränderung springt das Immunsystem eines Unternehmens an – das ist normal. Und gegen Reaktionen des Immunsystems gegenüber den Veränderungsbemühungen habe ich neben technischen Lösungen auch ein paar Impfstoffe mitgebracht.“

Vor allem ein Themenfeld treibt Abendroth voran: die Innovation und die Sichtbarkeit der Innovation nach außen. „Continental hat über fast 150 Jahre sein Portfolio kontinuierlich erweitert und angepasst. Dabei sind die Technologiebereiche zum wesentlichen Bestandteil des Geschäfts geworden. Dass Continental vielen Endkunden jedoch nur im Reifenbereich ein Begriff ist, liegt unter anderem daran, dass viele unserer Tech-Innovationen nicht direkt an die Endverbraucher unter der Marke Continental vertrieben werden, sondern über die Automobilhersteller unter deren Marke sichtbar werden. In der Automobilindustrie ist Continental seit vielen Jahrzehnten einer der großen anerkannten Tech-Player.“

Innovationskraft als USP im Recruiting

Die verstärkte Sichtbarkeit als Tech-Player ist keine Eitelkeit der Führungsmannschaft, sondern vor allem eine ökonomische Notwendigkeit. „Insbesondere mit den Möglichkeiten der Digitalisierung, des autonomen Fahrens und der Fokussierung auf Elektronik und Software wird Continental seine Sichtbarkeit gerade für den Kapitalmarkt stärken“, sagt Abendroth. Und auch für die Rekrutierung seltener Talente ist Innovationskraft ein klarer Wettbewerbsvorteil. Während manch klassische Tätigkeit verschwindet oder zumindest akut gefährdet ist, wächst der Bedarf an Expertinnen und Experten, die sich mit Software-Themen und insbesondere künstlicher Intelligenz auskennen. Bei der Mobilität der Zukunft geht es vor allem um Elektronik, Software und Sensorik. Bereits heute macht Continentals Automotive-Bereich 70 Prozent des Umsatzes hiermit. Durch neue Funktionen verzehnfacht sich der Umfang der Software im Fahrzeug in den kommenden zehn Jahren, sagt Continental-CEO Elmar Degenhart voraus. Unter den mehr als 51.000 Ingenieuren bei Continental sind bereits mehr als 20.000 Software- und IT-Experten. Allein im Bereich der künstlichen Intelligenz sind heute mehr als 900 Mitarbeiter tätig, konzernweit an rund 100 Standorten auf drei Kontinenten.

Der Konzern aus Hannover erfindet sich radikal neu. Auch dank der agilen Einbindung von Start-ups beschreitet Continental derzeit mit hohem Tempo den Weg in das digitale Zeitalter. Im Jubiläumsjahr 2021, zum 150-jährigen Bestehen, könnte Continentals Wappentier, das Pferd, nach Abendroths Wunsch nun gern zum Einhorn werden.   

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